Lateinamerika: US-Migrationspolitik in der Kritik
„Die Angst hat sie ergriffen und einen Schatten auf das Land der Freiheit und des Vertrauens in Gott geworfen“, heißt es in einem Schreiben des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM an den Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio.
Zudem betonen die Bischöfe, die kulturelle Identität der USA sei das Produkt aus fünf Jahrhunderten Migration von Millionen Menschen, die „aus freien Stücken oder gezwungenermaßen in Situationen von Schmerz und Leid gekommen sind“. Diese Vielfalt stelle - wenn auch nicht immer in voller Harmonie - einen Reichtum dar, wenn der Beitrag, den jede Tradition und Kultur zum Gemeinwohl leiste, anerkannt werde.
Dank an US-Bischöfe für Solidarität mit Migranten
Der CELAM erinnert daran, dass viele Lateinamerikaner ihre Herkunftsländer wegen Gewalt und Perspektivlosigkeit verließen, um nach Bedingungen für ein würdigeres Leben zu suchen. Die USA seien das erste Ziel von Geflüchteten, die „auf der Suche nach ihren Träumen“ seien, mit allen Folgen eines „schmerzhaften Prozesses der Entwurzelung“.
Umso wichtiger sei die Solidarität und Unterstützung, die die nordamerikanischen Bischöfe „seit jeher unseren Brüdern und Schwestern zukommen lassen, die in ihr Heimatland kommen“, heißt es. Dazu zählten auch Bemühungen, Wege zu finden, die den Migranten Zugang zu wirtschaftlicher Entwicklung ermöglichen.
Trump will größte Abschiebung der Geschichte
US-Präsident Donald Trump, der seit Ende Januar im Amt ist, hat die größte Abschiebung in der amerikanischen Geschichte angekündigt und zugleich den Druck auf den südlichen Nachbarn Mexiko erhöht. Die dortige Regierung müsse sich mehr anstrengen, irreguläre Migration einzudämmen.
Der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM (Consejo Episcopal de Latinoamericano) ist der Zusammenschluss von 22 nationalen Bischofskonferenzen Lateinamerikas und der Karibik. Sitz des Generalsekretariates ist Kolumbiens Hauptstadt Bogotá.
(kna – pr)
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