Bosnien-Herzegowina: Religionsführer fordern Zusammenhalt
Nur dadurch könne in dem multireligiösen Vielvölkerstaat der Frieden gesichert und eine stabile Zukunft aufgebaut werden, hieß es zu Wochenbeginn vom Interreligiösen Rat in der Hauptstadt Sarajevo.
Keine Teilung, sondern Begegnung
„Bosnien-Herzegowina gehört uns allen und wir alle tragen die Verantwortung für seinen weiteren Weg“, betonten die Vertreter der katholischen, serbisch-orthodoxen, muslimischen und jüdischen Gemeinschaften. Nicht nur sei das Zusammenleben verschiedener Volksgruppen und Religionen die Realität des bosnischen Alltags, sondern bestimme obendrein die „Identität“ des Balkanlandes: „Bosnien-Herzegowina ist kein Land der Teilung, sondern der Begegnung.“
Drei Jahrzehnte nach dem Bosnienkrieg (1992-95) mit mehr als 100.000 Toten ist das Land derzeit erneut von politischen Spannungen gezeichnet. Zuletzt erließ der bosnische Serben-Führer Milorad Dodik eine Reihe umstrittener Gesetze mit dem Ziel, die überwiegend von ethnischen Serben bewohnte Teilrepublik Srpska vom Rest des Landes zu isolieren. Derzeit besteht ein Haftbefehl gegen Dodik, da er wiederholt Vorladungen der Staatsanwaltschaft in Sarajevo ignoriert hatte.
(kap - pr)
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