DR Kongo: Hilfswerk fordert Ende massiver Kinderrechtsverletzungen
„Wir sind vor allem besorgt über die Zunahme von Zwangsrekrutierungen durch die Konfliktparteien. Kinder und Jugendliche werden zum Kämpfen und Töten gezwungen. Diese Rekrutierungen müssen sofort beendet werden“, fordert Pfarrer Bingener.
Unterdessen gehen die Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo unvermindert weiter, während für die vergangene Woche angekündigte Friedensgespräche zwischen der kongolesischen Regierung und der Miliz M23 geplatzt sind. Angola hat sich aufgrund der verfahrenen Lage als Vermittler zurückgezogen, und auch einen sowohl von der kongolesischen als auch der ruandischen Regierung geforderten und unterzeichneten Waffenstillstand lehnten die M23-Rebellen bislang ab.
Partner direkt bedroht
Einige Partner des Hilfswerkes seien unmittelbar von den Kampfhandlungen bedroht, berichten die „Sternsinger“. Das Kindermissionswerk arbeitet in der Demokratischen Republik Kongo mit insgesamt zehn Projektpartnern zusammen. Diese helfen bei der Traumabewältigung, organisieren Kinderrechte-Clubs, verteilen Nahrungsmittel oder sorgen dafür, dass Waisen, chronisch kranke und Kinder mit Behinderungen medizinische und therapeutische Hilfe erhalten: „Die Angreifer verhalten sich wie Auftragskiller: Jeden Morgen treffen wir – allein in den Straßen von Bukavu – auf zehn leblose Körper, die auf öffentlichen Plätzen ausgestellt werden, um noch mehr Angst zu verbreiten“, berichtet ein Sternsinger-Partner. „Kinder werden von Rebellenkräften getötet und aus den Schulen geholt, um sie zwangsweise für die Armee zu rekrutieren. Diejenigen, die sich weigern, werden erschossen“, so ein weiterer Projektpartner.
Die kongolesische Armee liefert sich seit Januar im Osten des Landes Kämpfe mit Milizen und Rebellengruppen. Die Miliz M23 hat mit Unterstützung von Ruanda große Gebiete im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen. Kristin Lootze, zuständige Länderreferentin im Kindermissionswerk, hält engen Kontakt zu den Partnern. „Die Zukunft der Demokratischen Republik Kongo ist ungewiss, und die gesamte Zivilgesellschaft ist bedroht. Insbesondere unsere Partner im Osten des Landes können derzeit nur eingeschränkt arbeiten. Wir unterstützen sie weiterhin bestmöglich, damit sie ihre wichtige Arbeit für die Mädchen und Jungen weiterführen können“, sagt Lootze.
(pm – cs)
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