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Österreichs Ordensvertreter: Eine Regierung braucht „christliche Werte"

In Wien sind die Regierungsverhandlungen zwischen der rechtspopulistischen FPÖ und der konservativen ÖVP gescheitert. Die Spitzen der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher und Schwester Christine Rod, reagieren erleichtert, äußern sich aber auch besorgt über die innenpolitischen Entwicklungen.

Gudrun Sailer - Wien

Österreich benötigt dringend eine stabile und verantwortungsbewusste Regierung, die nicht polarisiert und die Herausforderungen der Zukunft entschlossen angeht – dabei jedoch den christlichen Wertekompass als Orientierung beibehält. Diese Forderung erhebt Erzabt Korbinian Birnbacher, der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz. Er betont zudem: „Demokratische Grundwerte wie Solidarität, Menschenrechte, Religionsfreiheit und Medienfreiheit dürfen nicht zur Verhandlungsmasse werden. Gerade in schwierigen Zeiten ist Zusammenhalt der bessere Weg.“

Sparmaßnahmen mit Bedacht setzen

Angesichts des hohen Budgetdefizits sei es nachvollziehbar, dass eine neue Regierung Einsparungen vornehmen müsse, erklärt Schwester Christine Rod, Generalsekretärin des Ordensverbands. Dennoch gelte: „Jeder Mensch in unserem Land, unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Status, hat das gleiche Recht auf Würde, adäquate Gesundheitsversorgung und soziale Sicherheit. Eine Schwächung von sozialen Organisationen und Kirchen würde nicht nur deren Hilfeleistungen beeinträchtigen, sondern auch die zivilgesellschaftlichen Institutionen insgesamt angreifen.“

Regierung soll Orientierung und Stabilität bieten

Erzabt Birnbacher verweist zudem auf die wachsenden „Ängste und Unsicherheiten“ in der Bevölkerung, insbesondere unter jungen Menschen. Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, Inflation, Unternehmensinsolvenzen und steigende Arbeitslosigkeit seien zentrale Herausforderungen. Umso dringlicher sei es, eine verantwortungsvolle, nicht-polarisierende Regierung zu bilden, die Orientierung und Stabilität schafft. „Der christliche Wertekompass mit seinen Prinzipien der Solidarität, Gerechtigkeit und Menschenwürde kann für die kommenden Verhandlungen eine Richtschnur sein“, so der Erzabt.

4.000 Ordensleute im Land 

Die Ordenskonferenz hebt zudem die Bedeutung freier Medien und des Klimaschutzes hervor. Als Vertretung der katholischen Männer- und Frauenorden in Österreich umfasst sie 193 Ordensgemeinschaften mit rund 4.000 Ordensfrauen und -männern. Sie sind in vielfältigen Bereichen tätig, darunter Bildung, Kultur, Mission, Soziales, Gesundheitswesen, Spiritualität, Seelsorge und Schöpfungsverantwortung.

(vatican news)

 

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14. Februar 2025, 09:59
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