Polen: Bischöfe kritisieren Religionsunterricht-Reduktion
Der Sprecher der Bischofskonferenz, Leszek Gesiak, schloss diese Woche „rechtliche Schritte“ nicht aus. Erzbischof Wojciech Polak von Gniezno kündigte in einem Interview an, die katholische Kirche werde mit den sieben Mitgliedskonfessionen des Ökumenischen Rates über eine Klage beim Verfassungsgericht beraten. Zu dem Rat gehören Baptisten, Lutheraner, Methodisten und Orthodoxe.
Bildungsministerin Barbara Nowacka hatte in der vergangenen Woche angeordnet, dass ab dem kommenden Schuljahr der Religionsunterricht halbiert werden solle. Damit gäbe es in den Schulen nur noch eine Stunde Religion in der Woche. Zudem soll das Fach nur noch in der ersten oder letzten Stunde unterrichtet werden.
Die Bischofskonferenz bezeichnete die Verordnung am Sonntag als „rechtswidrigen Akt“. Es fehle das Einvernehmen der Kirche und Gläubigen, auch werde das in der Verfassung garantierte Recht von Eltern eingeschränkt, ihre Kinder im Einklang mit ihrem eigenen Glauben zu erziehen. Die Politikerin hatte hingegen argumentiert, junge Menschen sollten nicht mehr Stunden Religion erhalten als andere Fächer.
Das Wahlfach Religion gibt es erst wieder seit 1990 an polnischen Schulen.
(osv/kna – pr)
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