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Kinder an einem Bahnhof in Indien (Archivbild 2020) Kinder an einem Bahnhof in Indien (Archivbild 2020)  (ANSA)

Indien: Anschuldigungen gegen christliche Einrichtungen

Der Druck auf Christen in Madhya Pradesh hält an. Wie der Pressedienst Asianews berichtet, behauptete die Nationale Kinderschutzkommission unlängst, 26 Mädchen seien aus einer von Ordensleuten betriebenen Einrichtung verschwunden. Ermittlungen der Polizei ergaben daraufhin, dass die Mädchen auf eigenen Wunsch über Weihnachten bei ihren Familien waren. Dem katholischen Mädchenwohnheim wurde auch Zwangskonversion vorgeworfen.

Die meisten der Mädchen in dem Heim sind Hindus. Laut Asianews war am 4. Januar der Präsident der Nationalen Kinderschutzkommission (NCPCR) Priyank Kanoongo zu einem unangekündigten Kontrollbesuch in dem vom Karmeliter-Orden betriebenen Mädchenwohnheim aufgetaucht. Dabei fiel ihm auf, dass an jenem Tag 26 der 68 Mädchen auf der Anwesenheitsliste fehlten. In sozialen Medien warf Kanoongo laut Asianews daraufhin dem Missionar, der die Einrichtung leitet, vor, keine Erlaubnis zum Führen des Wohnheims zu haben und Minderjährige zu zwangskonvertieren.

Der Präsident der Kinderschutzkommission, der der hindu-nationalistischen „Indischen Volkspartei" (BJP) angehört, erstattete auch Anzeige bei der Polizei und beklagte in sozialen Medien, dass mit solchen Einrichtungen kooperiert werde. Daraufhin wurde ein Priester des Mädchenwohnheims festgenommen. Spätere Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die fehlenden 26 Mädchen während der Weihnachtsferien freiwillig zu ihren Familien gegangen waren.

Sämtliche erhobenen Vorwürfe erwiesen sich als falsch

Ein Priester des Mädchenwohnheims gab am 6. Januar eine Erklärung ab, in der er klarstellte, dass das Mädchenwohnheim als solches ordnungsgemäß registriert sei und die 26 bei der Kontrolle fehlenden Mädchen „aus freiem Willen und ohne irgendeine Art von Zwang oder Nötigung" zu ihren Eltern gegangen seien. Er betonte auch, dass die Polizei dies überprüft habe. Sämtliche erhobenen Vorwürfe erwiesen sich als falsch; die Polizei ist dabei, die Ermittlungen abzuschließen. 

Das Vorgehen der Kommission gegen christliche Einrichtungen hat System: In der Vergangenheit gab es mehrfach falsche Anzeigen, um Geistliche und Ordensleute zu belasten. Aufgrund der häufigen Anschuldigungen, die sich dann vor Gericht als unbegründet herausstellen, wurden mehrfach Leute verhaftet. Der emeritierte Erzbischof von Bhopal, Leo Cornelio, erklärte gegenüber AsiaNews: „Das ist Schikane, und das nur, weil eine christliche Einrichtung dafür zuständig ist. Der NCPCR-Vorsitzende Kanoongo wettert regelmäßig gegen christliche Einrichtungen".

(asianews - sst)

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09. Januar 2024, 10:30
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