Indien: Modi empfängt Christen-Delegation

Der hindu-nationalistische Politiker nahm damit laut Asianews einen Vorschlag der „Indian Minority Foundation“ an. Mit dabei waren demnach prominente Kirchenvertreter wie etwa Kardinal Oswald Gracias von Mumbai, Vertreter der orthodoxen und anglikanischen Kirche in Indien sowie ein Vertreter der Botschaft des Heiligen Stuhles in Indien, Kevin J. Kimtis.

Modi habe bei der Begegnung auf ähnliche Werte der verschiedenen Religionen in Indien verwiesen. So hob er etwa hervor, dass es in der Bibel wie in den Upanishaden der Hindus um das Erkennen der letzten Wahrheit gehe, die frei mache. Zusammenarbeit aller werde Indien im 21. Jahrhundert „zu neuen Höhen“ führen, bekräftigte er laut Asianews weiter.

Die Kirchenvertreter dankten dem Premierminister für seine Einladung – die Geste habe das christliche Weihnachtsfest zu einem Fest für die gesamte indische Nation gemacht, so der Erzbischof von Delhi, Anil Couto Modi, der allen Inderinnen und Indern alles Gute wünschte.

Diplomatie und Realität

In der Amtszeit von Narendra Modi, der 2014 Premierminister wurde, hat die Gewalt gegen Christen in Indien jährlich zugenommen. Obwohl die indische Verfassung Religionsfreiheit garantiert, erließen viele nationalhinduistisch regierte Bundesstaaten so genannte Anti-Konversionsgesetze, die jedem die Anzeige angeblicher Zwangskonversionen ermöglichen. Die in Indien offiziell als Gesetze zum „Schutz der Religionsfreiheit“ ausgewiesen Gesetze werden häufig zur Verfolgung religiöser Minderheiten missbraucht.

Ende Oktober 2021 war Narendra Modei erstmals in seiner Amtszeit bei Papst Franziskus im Vatikan zu Besuch; eine Papstreise nach Indien war angedacht, wurde bislang aber von Vatikanseite nicht offiziell bestätigt.

(asianews - pr)