Deutscher Orden stellt sich Missbrauchsvorwürfen
Der Deutsche Orden in Südtirol hat zu Vorwürfen sexuellen Missbrauchs Stellung genommen und betont, dass Betroffene jederzeit Verdachtsfälle oder Hinweise auf sexualisierte Gewalt melden können. Prior P. Christian Stuefer erklärte: „Sexuelle Übergriffe verurteilen wir uneingeschränkt.“ In der Mitteilung erkennt er zudem „das Dr. Anno Schulte-Herbrüggen zugefügte Leid und Unrecht“ an und betont, man unterstütze ihn bei der Aufarbeitung. Der beschuldigte Ordenspriester P. Theo Neuking ist bereits 2002 verstorben.
Pfarrer Anno Schulte-Herbrüggen hatte zuvor in einer Sendung berichtet, als junger Mann Opfer sexueller Gewalt in einer Niederlassung des Ordens in Südtirol geworden zu sein. Er erklärte, dass ihn der Wunsch motiviere, „andere Betroffene zu ermutigen.“
Seit seiner Meldung im Jahr 2022 steht der Orden mit ihm in Kontakt und übernahm die Kosten einer Therapie. Im Frühjahr 2025 kam es in Südtirol zu einem Gespräch, an dem auch Bischof Ivo Muser von Südtirol teilnahm.
Weitere Reaktionen
Die Diözese Innsbruck, in der Anno Schulte-Herbrüggen tätig ist, begleitet den Schritt ihres Priesters „mit Respekt und Anerkennung.“ Er berichtet zudem, dass bis zum 9. Dezember 16 weitere Meldungen bei ihm eingingen. Zehn betreffen Missbrauch, der bereit früher gemeldet wurde. Drei neue Fälle aus Tirol werden nun geprüft, ebenso weitere Hinweise aus Südtirol und Deutschland. Die Diözese betont, dass das öffentliche Wort des Priesters andere Betroffene ermutigt habe, ihre Erfahrungen mitzuteilen.
(kap - bl)
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