Suche

Cookie Policy
The portal Vatican News uses technical or similar cookies to make navigation easier and guarantee the use of the services. Furthermore, technical and analysis cookies from third parties may be used. If you want to know more click here. By closing this banner you consent to the use of cookies.
I AGREE
Allegro
Programme Podcast
Bischof Gerhard Feige Bischof Gerhard Feige 

D: Bischof Feige warnt vor politischen Extremen

Der Magdeburger Bischof sieht die politische Entwicklung in Sachsen-Anhalt mit großer Sorge. Die AfD wachse nicht nur im Osten, sondern sei ein gesamtdeutsches Problem. Eine sachliche Auseinandersetzung mit der Partei hält er im Gespräch mit dem Kölner Domradio für schwierig.

„Ich sehe das als eine sehr schwierige Situation an und ich weiß nicht, wie im nächsten Jahr die Landtagswahlen ausgehen.“ Mit diesen Worten hat der Magdeburger Bischof Gerhard Feige im Interview mit dem Kölner Domradio seine Besorgnis über die politische Lage in Sachsen-Anhalt geäußert. Die rechtspopulistische AfD erreichte bei der Bundestagswahl in dem Bundesland 37 Prozent der Stimmen – eine Entwicklung, die laut Feige eine Gefahr für die Demokratie darstelle.

„Es ist kein Problem des Ostens, sondern ein gesamtdeutsches“

Feige widersprach der häufig geäußerten These, das Erstarken der AfD sei ein ostdeutsches Phänomen. „Als damals im Osten 20 Prozent AfD gewählt haben, kam ein großer Aufschrei. Jetzt haben insgesamt in Deutschland 20 Prozent gewählt, und es ist nicht so dramatisch mit den Reaktionen.“ Er betonte, dass die Mehrheit der AfD-Wähler aus dem Westen komme und es sich um ein gesamtdeutsches Problem handle. Besonders alarmierend sei, dass gerade junge Menschen entweder dezidiert rechts oder links wählten, was auf tiefergehende gesellschaftliche Probleme hindeute.

Hier zum Nachhören

AfD und Kirche: „Keine sachliche Auseinandersetzung möglich“

Auf die Frage, wie sich die AfD gegenüber der Kirche verhalte, erklärte Feige, dass es starke regionale Unterschiede gebe. Während die Partei sich in manchen Gegenden bürgerlich-christlich gebe, sei sie in seiner Region weitgehend antikirchlich und teilweise extremistisch. „Wir erleben das ganz deutlich“, so der Bischof. Er erinnerte daran, dass Vertreter der Partei die Kirche als „zweite Grüne Partei“ bezeichnet hätten und polemisch forderten, Christusbilder durch Stalinbilder mit Regenbogenfahnen zu ersetzen.

Feige räumte ein, dass ein Dialog mit der AfD unter diesen Umständen kaum möglich sei: „Bis jetzt halten wir Distanz und können es uns schwer vorstellen, miteinander ins Gespräch zu kommen.“

„Erinnert an DDR-Verhältnisse“

Besorgt zeigte sich der Bischof auch über mögliche autoritäre Entwicklungen: „Ich habe mich an DDR-Verhältnisse erinnert und hoffe, dass es nicht dazu kommt, dass wir gewissermaßen in die Emigration gehen müssen.“ Er fürchtet, dass die Gesellschaft sich immer weiter spalte und autoritäre Lösungen an Attraktivität gewinnen könnten.

Kirche und Politik: „Das Evangelium ist nicht unpolitisch“

Angesichts dieser Entwicklungen sieht Feige eine klare Verantwortung der Kirche, sich politisch zu äußern. „Das Evangelium ist nicht unpolitisch. Es betrifft nicht nur das Herzenskämmerlein, sondern unser gesamtes Leben und Zusammenleben.“ Zwar solle die Kirche nicht zur Tagespolitik Stellung beziehen, aber in Fragen der Menschenwürde, der Menschenrechte und des Gemeinwohls müsse sie sich klar positionieren.

Mit Blick auf die Landtagswahl im kommenden Jahr hofft Feige, dass viele Wähler erkennen, dass es um die Zukunft der freiheitlichen Demokratie geht. „Das ist kein Gut, das man leichtfertig aufs Spiel setzen sollte.“

(domradio - mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

14. März 2025, 10:16
<Zurück
März 2025
MoDiMiDoFrSaSo
     12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
31      
Vor>
April 2025
MoDiMiDoFrSaSo
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930