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Europa: Aktion Leben warnt vor „Abtreibung als Menschenrecht"

Die Aktion Leben in Österreich hat an die Abgeordneten des EU-Parlaments appelliert, den sogenannten Matić-Report entschieden abzulehnen. Das Papier deklariert Abtreibung als Menschenrecht.

„Die Radikalposition des Matić-Reports kennt weder Schwangerschaftskonflikt noch respektiert sie die Gewissensfreiheit von Ärztinnen und Ärzten. Auch Reproduktionsmedizin wird unkritisch gesehen", warnte Martina Kronthaler, Generalsekretärin der Aktion Leben Österreich, in einer Aussendung. Die Aktion Leben fordert, in Europa stattdessen endlich ein Recht auf psychosoziale Beratung und Unterstützung für schwangere Frauen und Familien zu etablieren.

Unter Federführung des kroatischen Sozialisten Predrag Fred Matić soll in der EU Abtreibung zum Menschenrecht erklärt und die Gewissensfreiheit von Ärzten geschwächt werden. Am 23. Juni soll das Plenum des EU-Parlaments über den Matić-Report abstimmen.

„Bisher galt als Common Sense, dass bei einem Schwangerschaftsabbruch auch ein Kind involviert ist“

„Bisher galt als Common Sense, dass bei einem Schwangerschaftsabbruch auch ein Kind involviert ist. Das erforderte Kompromisse und eine Beschäftigung mit dem Thema, die über ein Zulassen hinausgeht. Wir sind besorgt, dass dieser menschenwürdige Weg verlassen werden könnte", so Kronthaler.

Im Matić-Bericht gehe es bei dem Thema Schwangerschaftsabbruch ausschließlich darum, alle vermeintlichen Hindernisse dazu aus dem Weg zu räumen. Die Situation in Polen werde verabsolutiert und benützt, „um Radikalpositionen in ganz Europa durchzubringen", kritisierte die Aktion Leben-Generalsekretärin. Insbesondere stelle der Bericht die Gewissensfreiheit der Ärztinnen und Ärzte infrage. „Diese gilt es aber ebenso zu respektieren wie die Selbstbestimmung von Frauen", forderte Kronthaler.  

„Einer der häufigsten gynäkologischen Eingriffe in Europa“

Der Abbruch einer Schwangerschaft sei einer der häufigsten gynäkologischen Eingriffe in Europa. Diese Tatsache komme im Matić-Bericht aber nicht vor. Kronthaler: „Die große Aufgabe besteht heute darin, die Sorgen und Probleme schwangerer Frauen zu lösen. Familien sind zudem heute vielfach belastet. Ein Recht auf psychosoziale Beratung und Unterstützung schwangerer Frauen ist im Bericht aber nicht vorgesehen."

Der Matić-Report ist zwar für die EU-Mitgliedstaaten nicht verbindlich, aber er könnte als „Vorgabe" den österreichischen Weg des Kompromisses negativ beeinflussen, zeigte sich die Aktion Leben-Generalsekretärin besorgt.

(kap – gs)

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16. Juni 2021, 16:23
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