Sudan: Angriff auf Flüchtlinge „Kriegsverbrechen“
In einem nun veröffentlichten Bericht wirft Amnesty den Rapid Support Forces vor, im April Zivilisten getötet und Geiseln genommen zu haben. Zudem seien eine Unterkunft, Moscheen, Schulen und Kliniken geplündert und zerstört worden. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation mussten etwa 400.000 Menschen aus dem Lager fliehen.
Amnesty International berichtet, dass Sprengwaffen eingesetzt und Schusswaffen wahllos abgefeuert worden seien. Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, sagte: „Dies war kein isolierter Angriff, sondern Teil eines organisierten Vorgehens gegen Dörfer und Lager, in denen Binnenvertriebene leben.“
Forderung von Amnesty International
Damit weitere schwere Menschenrechtsverletzungen verhindert werden könnten, müsse das auf Darfur verhangene Waffenembargo auf das gesamte Land ausgeweitet werden. Zudem sollten Bundesregierung und Europäische Union ihren Einfluss nutzen, um Staaten davon abzuhalten, Waffen und Munition an die Kriegsparteien zu liefern.
Für den Bericht hat Amnesty nach eigenen Angaben Video-, Bild- und Satellitenmaterial ausgewertet und 29 über die Vorkommnisse informierte Menschen - überwiegend Augenzeugen - befragt. Der Angriff auf Zamzam wurde weltweit verurteilt.
(kna - bl)
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