Kongo: Schwerste Choleraepidemie seit Jahrzehnten
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen berichtet, dass sich die Epidemie seit Jahresbeginn massiv ausgebreitet hat. In vielen Familien wächst die Angst, weil vor allem Kinder betroffen sind.
Besonders erschütternd ist ein Fall aus einem Kinderheim in Kinshasa. Dort starben 16 von 62 Kindern innerhalb weniger Tage nach dem Ausbruch der Krankheit. „Kongolesische Kinder sollten nicht so schwer von einer Krankheit betroffen sein, die vollständig vermeidbar ist“, sagte John Agbor, UNICEF-Vertreter in der Demokratischen Republik Kongo.
„UNICEF bittet unsere Regierungspartner, die Investitionen in die Wasser-, Sanitär- und Gesundheitsversorgung zu erhöhen, insbesondere in den am stärksten von Cholera betroffenen Gebieten, um die Gesundheit und das Wohlergehen der kongolesischen Familien und Kinder besser zu schützen.“
Über 64.000 Fälle seit Januar
Seit Jahresbeginn wurden 64.427 Cholera-Fälle gezählt. Davon verliefen 1.888 tödlich. Fast ein Viertel der Betroffenen sind Kinder. Insgesamt waren 14.818 Kinder betroffen. 340 von ihnen starben. 17 der 26 Provinzen im Kongo sind betroffen.
Der Zugang zu sauberem Wasser bleibt begrenzt. Laut der Demografischen- und Gesundheitserhebung 2024 bis 2025 verfügen nur 43 Prozent der Bevölkerung über grundlegende Wasserversorgung und 15 Prozent über Sanitäranlagen. Konflikte, Vertreibungen, extreme Wetterereignisse und starkes Bevölkerungswachstum verschärfen die Krise. Die Regierung hat einen Plan zur Ausrottung der Cholera beschlossen, der jedoch unterfinanziert ist.
(unicef - bl)
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