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In Juba, Südsudan (Archivbild) In Juba, Südsudan (Archivbild)  (AFP or licensors)

D: Hilfswerk ruft zu mehr Schutz für Frauen und Mädchen auf

Das katholische Hilfswerk missio Aachen appelliert an die Verantwortlichen deutscher Außenpolitik, sich stärker für Mädchen und Frauen in Kriegs- und Krisengebieten einzusetzen. Am 25. November wird der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen begangen.

„Sie leiden am meisten: Sie sind auf der Flucht, werden Opfer sexualisierter Gewalt, tragen oft allein die Verantwortung für die Familie. Diese Fakten müssen in den Gesprächen mit Konfliktparteien höchste Priorität haben“, erklärte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Der Schutz von Frauen in bewaffneten Konflikten sei entscheidend, wie folgende Zahlen zeigten, so missio: Laut Vereinten Nationen habe sich die Zahl der getöteten oder vergewaltigten Frauen in Kriegen von 2022 auf 2023 verdoppelt. 60 bis 70 Prozent der Geflüchteten seien Frauen.

Abseits der Scheinwerfer

Pfarrer Bingener hob besonders die Lage in Ländern hervor, die aktuell nicht im Fokus internationaler Medien stehen, wie dem Südsudan. Seit der Unabhängigkeit 2011 prägen Armut und Gewalt das Land. Allein 2024 wurden über 1.500 Zivilisten getötet, viele davon Mädchen und Frauen. Zwei Millionen Menschen sind Binnenvertriebene. Ohne eine entsprechende Begleitung und Behandlung können Traumata schwerwiegende chronische Folgen haben. Wegen des Stopps der USAID-Förderung und der finanziellen Engpässe bei den UN-Hilfswerken mussten drei Viertel der UN-Schutzräume für Frauen und Mädchen schließen.

„Die Bundesregierung muss dieses Thema auf die internationale Agenda setzen. Während sich viele staatliche Organisation zurückziehen, bleibt die Kirche im Südsudan“, sagt Pfarrer Bingener.

Mit Unterstützung von missio Aachen werden in der Diözese Rumbek 1.600 Mädchen unterrichtet, die von Krieg und Flucht gezeichnet sind. Ordensschwestern bauen im Nordwesten des Landes mit Hilfe von missio Aachen einen neuen Konvent, der zugleich ein Zentrum für Frauen und Mädchen in Not beherbergen soll. „Die Frauen und Mädchen müssen spüren, dass sie nicht allein sind. Sie brauchen Hoffnung, Schutz und verlässliche Partner an ihrer Seite“, betont Pfarrer Dirk Bingener.

(pm – pr)


 

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25. November 2025, 17:40