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Deir-el-Balah Deir-el-Balah  (AFP or licensors)

P. Romanelli: „Gaza ist ein Gefängnis geworden“

Papst Franziskus hat den Menschen in Gaza in einem persönlichen Telefonat erneut seine Nähe zugesichert. Wie uns Pfarrer Gabriel Romanelli aus dem Herzen des Kriegsgebiets berichtet, war der kurze Anruf aus Santa Marta ein „kostbarer Akt der Zärtlichkeit“, der Hoffnung inmitten des Leids schenkt.

Mario Galgano und Antonella Palermo - Vatikanstadt

„Der Papst hat sich erkundigt, wie es uns geht, wie es den Menschen geht“, berichtete der Pfarrer.

Die Kinder und Jugendlichen hätten, als sie den Anruf hörten, spontan gerufen: „Viva il Papa!“ – auf Arabisch und Italienisch. Franziskus habe seine „Segenswünsche und Gebete“ übermittelt, sagte Romanelli weiter. Besonders bewegend sei gewesen, dass der Papst trotz seiner eigenen Genesungsphase in Santa Marta einen Moment der Nähe zu Gaza suchte.

Zum Nachhören - wie die Lage in Gaza ist

„Unvorstellbare Zustände“ in der Enklave

Die Lage in der gesamten Küstenenklave sei, wie der Papst es selbst beim Angelus am 6. April nannte, „unvorstellbar“. „Die Situation ist wirklich schrecklich“, bestätigt Pfarrer Romanelli. Seit über anderthalb Jahren herrscht Krieg. Die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten sei katastrophal.

Zwar gehe es der kleinen christlichen Gemeinde von rund 500 Geflüchteten „dank Gottes Hilfe und der Unterstützung des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem“ den Umständen entsprechend gut, doch in anderen Stadtteilen fehle es an allem. Gaza sei „ein Gefängnis, eine große Käfigstadt geworden“.

Dramatische Bilder aus Gaza
Dramatische Bilder aus Gaza   (AFP or licensors)

Beten und arbeiten für Frieden und Gerechtigkeit

Romanelli ruft unermüdlich zur internationalen Solidarität auf: „Wir müssen beten und für den Frieden arbeiten – und vor allem alle Verantwortlichen der Nationen davon überzeugen, dass Frieden möglich ist.“ Ohne einen Waffenstillstand werde sich kein einziges Problem lösen lassen.

„Der palästinensische Teil dieser Heiligen Erde zählt 2,3 Millionen Menschen – sie sind Menschen mit Rechten!“

Die Lösung könne nur durch Gerechtigkeit erreicht werden: „Der palästinensische Teil dieser Heiligen Erde zählt 2,3 Millionen Menschen – sie sind Menschen mit Rechten!“ Das grundlegende Menschenrecht, in der eigenen Heimat zu leben, dürfe niemandem verwehrt werden, mahnt der Geistliche.

Eine Karwoche unter dem Kreuz

Angesichts der aktuellen Lage spricht Romanelli von einer „wirklichen Passion“, die seine Gemeinde und die Bevölkerung durchleben. „Es ist eine schwere Karwoche“, sagt er, „aber wir hoffen weiter – mit der Hilfe Gottes und durch Menschen guten Willens.“

Auf die Spekulationen, Gaza könne nach dem Krieg zur touristischen Küste umgestaltet werden, entgegnet er entschieden: „Man kann Menschen nicht vertreiben und ihnen ihre Rechte, ihre Häuser, ihre Gefühle und ihr Leben nehmen.“ Nur auf der Basis von Gerechtigkeit könne echter Friede entstehen – niemals durch Ungerechtigkeit.

Zahl der Vertriebenen unklar

Wie viele Menschen aktuell überhaupt noch in Gaza leben, sei kaum mehr zu sagen, so Romanelli. Vor dem Krieg lebten über eine Million Menschen in Gaza-Stadt, inzwischen seien es wohl noch rund 400.000. Hinzu kämen schätzungsweise 300.000, die nach einer Waffenruhe aus dem Süden zurückgekehrt seien. „Aber niemand weiß es genau.“

Die Pfarrei „Heilige Familie“ bleibt ein Ort der Hoffnung – für Christen und Muslime gleichermaßen. „Wir helfen allen, so gut wir können“, so der Priester. Gaza leide schwer, aber „wir wollen ein Werkzeug des Friedens sein – für alle“.

(vatican news)

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09. April 2025, 09:33
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