Korea: Frieden und Versöhnung auf der Halbinsel bleiben möglich
„Die aktuelle Situation auf der koreanischen Halbinsel wird eher von Hass, Konflikten und Spaltung als von Liebe, Versöhnung und Einheit bestimmt“, sagte er während einer Predigt in der Myeongdong-Kathedrale in Seoul. Diese wurde anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Koreanischen Versöhnungskomitees der Erzdiözese Seoul (KRCAS) gefeiert.
Rund 400 Teilnehmer, darunter der Apostolische Nuntius für Korea, Erzbischof Giovanni Gaspari, sowie Vertreter der Kirche und Gesellschaft, nahmen an der Dankmesse teil. Chung erinnerte daran, dass die Kirche seit Jahrzehnten für Frieden und Einheit auf der koreanischen Halbinsel eintritt. Das KRCAS wurde 1995 von Kardinal Stephen Kim Sou-hwan gegründet, um die Verantwortung der Kirche angesichts der Teilung Koreas zu übernehmen.
Engagement des Komitees
Chung lobte das Engagement des Komitees: „Trotz aller Schwierigkeiten hat das Komitee in den vergangenen 30 Jahren Frieden und Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel gefördert.“ Jeden Dienstag werde in der Myeongdong-Kathedrale eine „Messe für die Versöhnung und Einheit Koreas“ abgehalten, insgesamt bereits 1.457 Mal. Er forderte das Komitee auf, auch in Zukunft eine Schlüsselrolle zu spielen, indem es sich mit gleichgesinnten religiösen Gruppen, der Zivilgesellschaft und politischen Akteuren zusammenschließt.
Auch Nuntius Gaspari würdigte die Arbeit des Komitees und betonte, dass der Vatikan die Bemühungen um Versöhnung aufmerksam verfolge und unterstütze. „Angesichts der aktuellen Spannungen und Konflikte rund um die koreanische Halbinsel sind Ihre Bemühungen, den Hass der Spaltung zu überwinden und ein neues Kapitel der Versöhnung aufzuschlagen, wertvoller denn je“, sagte er.
Auszeichnung verliehen
Im Anschluss an die Messe wurde ein Buch vorgestellt, das die 30-jährige Geschichte des Komitees dokumentiert. Mehrere langjährige Mitglieder wurden für ihren Einsatz für Frieden und Versöhnung mit Verdiensturkunden ausgezeichnet.
Neben den regelmäßigen Gebeten setzt das Komitee auf Forschung und Bildung. Das Institute of Peace-Sharing, das dem Komitee angegliedert ist, fördert Projekte, die die Rolle der Kirche bei der Friedensarbeit beleuchten. Zudem organisieren Komitee und Institut jährlich die Pilgerfahrt „Wind des Friedens“ zur entmilitarisierten Zone (DMZ), um internationale Jugendgruppen für die Themen Frieden und Versöhnung zu sensibilisieren.
Trotz der Herausforderungen, die durch die Teilung Koreas und die Spannungen zwischen Nord und Süd bestehen, bleibe die Kirche ihrem Engagement für eine friedliche Zukunft verpflichtet, so Erzbischof Chung. Er rief dazu auf, weiterhin mutig für die Überwindung von Hass und Ausgrenzung einzutreten: „Wir müssen unsere Herzen verändern, um in ein neues Zeitalter einzutreten und die Zweifel, die Ausgrenzung und den Hass zu überwinden, die seit 80 Jahren tief auf der koreanischen Halbinsel verwurzelt sind.“
(ucan - mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.