Südsudan: Bischof Carlassare erinnert an Verantwortung für Frieden
„Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle in der Gesellschaft, wenn es darum geht, Frieden zu schaffen. Wenn die Bösen an der Macht sind, stöhnt das Volk. Wenn die Gerechten regieren, freut sich das Volk“, sagte Bischof Carlassare in der ersten Sitzung des Friedensdialogs, die am 5. Februar abgeschlossen wurde. Bischof Carlassare rief dazu auf, sich an Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit zu orientieren, um den Aufbau friedlicher Gesellschaften zu unterstützen.
Unruhen in Unity
Die katholische Diözese Bentiu kämpft mit Unruhen. Sie vereint das Volk der Dinka im Verwaltungsgebiet Ruweng und das Volk der Nuer in Bentiu im südsudanesischen Bundesstaat Unity. Diese beiden Gemeinschaften sind seit jeher miteinander in Konflikt.
Der Friedensdialog wurde von der „Mission der Vereinten Nationen im Südsudan" (UNMISS) in Zusammenarbeit mit der südsudanesischen Zivilgesellschaft organisiert. Ziel ist, Nuer und Bentiu wieder zu versöhnen.
Dinker gegen Nuer
Ein erheblicher Teil der Gewalt im jüngsten Land der Welt geht auf Konflikte zwischen Dinka und Nuer zurück. Sie konkurrieren um die politische Macht im Land sowie um den Zugang zu Ressourcen wie Wasser und Vieh. Die Spannungen zwischen den beiden Volksgruppen lösten 2016 einen Bürgerkrieg aus. Obwohl im Februar 2020 durch die Bildung einer Einheitsregierung ein Friedensabkommen erzielt wurde, flammt die Gewalt immer wieder auf, insbesondere in Zusammenhang mit Viehdiebstählen.
Dialog als Eckpfeiler für Frieden und Zusammenhalt
In seiner Ansprache am 31. Januar, aus der die Agentur Aciafrica zitiert, betonte der Bischof den Dialog als Eckpfeiler für Frieden und sozialen Zusammenhalt. Bischof Carlassare sagte demnach, Gewalt führe zu Niederlagen. Sie sei das Ergebnis eines Mangels an gegenseitigem Respekt und der Selbstsucht.
Unter Bezugnahme auf das Johannes- und das Matthäus-Evangelium sagte der Bischof, dass Feindschaft den Aufbau eines sozialen Zusammenhalts verhindere. Zusammenhalt erfordere Vergebung, Freundlichkeit und ein Engagement für den Frieden.
Friedensbemühungen des Papstes
Papst Franziskus ist es seit Jahren ein Anliegen, den Frieden im Südsudan zu fördern. So war er nicht nur im Februar 2023 selbst in das Land gereist, sondern hatte im April 2019 die politischen Führer des Südsudans zu Einkehrtagen in den Vatikan eingeladen. Furore machte dabei seine Geste, vor den Führern niederzuknien und sie um Bemühungen für den Frieden zu bitten. Immer wieder appellierte er auch in der Zwischenzeit zu Frieden und Versöhnung.
(aciafrica - ms)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.