Großbritannien: Versöhnungsabkommen zwischen Juden und Muslimen
Wie der Buckingham Palace in einer Pressemitteilung betonte, zielen die Vereinbarungen darauf ab, einen dauerhaften Rahmen für die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis zwischen den jüdischen und muslimischen Gemeinschaften zu schaffen. Damit sollen die beiden Glaubensgemeinschaften die Herausforderungen gemeinsam bewältigen und gleichzeitig gegenseitigen Respekt und Solidarität fördern können, so der Palast weiter.
Auf einem schottischen Schloss ausgehandelt
Das Versöhnungsabkommen vom Dienstag ist auch als „Drumlanrig-Vereinbarung“ bekannt, weil es Mitte Januar auf Schloss Drumlanrig in Schottland ausgehandelt worden ist. An den Unterredungen nahmen 11 Gruppen aus dem Judentum und dem Islam teil. Sie diskutierten nach Angaben des Buckingham Palace über die Zukunft der jüdisch-muslimischen Beziehungen, insbesondere im Zusammenhang mit den globalen Spannungen und den Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen diesen Gemeinschaften. Es sei auch um eine Zukunft gegangen, die auf gemeinsamen Werten, Versöhnung und sozialer Verantwortung beruhe.
Der britische Minister für Glaubensfragen, Lord Khan of Burnley, sowie Vertreter der britischen und schottischen Regierung und der Europäischen Kommission nahmen als Beobachter teil; der Erste Minister von Schottland sprach am Abschlussabend zu den Teilnehmern, so der Buckingham Palace.
Empfang bei König Charles
Nach der Unterzeichnung des Abkommens hat König Charles III. Vertreter der Glaubensgemeinschaften empfangen. Anwesend waren unter anderem Oberrabbiner Sir Ephraim Mirvis, Senior Imam Qari Asim, Rabbi Josh Levy und der Oberste Imam Sayed Razawi. Oberrabbiner Mirvis bewertete die Drumlanrig-Vereinbarung in einer Pressemitteilung als einen mutigen ersten Schritt zur Wiederherstellung eines sinnvollen und langfristigen Vertrauens zwischen den muslimischen und jüdischen Gemeinschaften. „Sie beschönigen unsere Differenzen nicht, sondern erkennen sie an.“
Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster, begrüßte in einer Pressemitteilung auf der Webseite seines Erzbistums dieses Abkommen. „Meiner Erfahrung nach ist die Entwicklung von Freundschaften und engen Beziehungen zwischen Religionsführern ein wesentlicher Bestandteil der Förderung des sozialen Zusammenhalts und guter interreligiöser Beziehungen in diesem Land“, sagte der Kardinal. „Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit allen Religionsführern, um sicherzustellen, dass der Glaube weiterhin eine wichtige Rolle in einer gesunden Gesellschaft spielt.“
Christen sind größte Religionsgemeinschaft
Laut der Volkszählung 2021 gab es im Vereinigten Königreich 271.327 Juden in England und Wales, was 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Nach diesen statistischen Angaben leben 3.801.186 Muslime in England und Wales. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 6,7 Prozent. Die größte Religionsgemeinschaft in England und Wales sind nach wie vor die Christen mit 27,5 Millionen Menschen, was einem Anteil von 46,2 Prozent entspricht.
(kna – sk)
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