Sudan: Bestürzung über Massaker in Krankenhaus
Die paramilitärische Gruppe „Rapid Support Forces“ (RSF) hatte am Samstag ein saudi-arabisches Krankenhaus in Al Fasher, der Hauptstadt von Nord-Dafur im Westsudan, überfallen. Dabei wurden siebzig Menschen getötet.
Der Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates (GCC), Jassim al-Badawi, sprach in einer Erklärung von „einer eklatanten und schwerwiegenden Verletzung der internationalen Gesetze, Verträge und UN-Resolutionen“. Die Menschen im Sudan seien angesichts des Bürgerkriegs dringend auf solche Gesundheits-Einrichtungen angewiesen. Auch das saudische Außenministerium rief dazu auf, „das medizinische und humanitäre Personal zu schützen“.
Das einzige funktionierende Krankenhaus in Al Fasher
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, bestätigte am Sonntag, dass bei einem Angriff am Samstag siebzig Menschen getötet und 19 verwundet wurden, darunter Patienten und Begleitpersonen. Der Angriff erfolgte zu einer Zeit, in der der Zugang zur Gesundheitsversorgung in dem Bundesstaat aufgrund der Schließung von Gesundheitseinrichtungen nach schwerem Beschuss bereits stark eingeschränkt ist. Das „Saudi Maternity Teaching Hospital“ ist das einzige funktionierende Krankenhaus in Al Fasher.
Die Stadt ist die letzte Hochburg der sudanesischen Armee im Westsudan. Sie wird seit Monaten von den Paramilitärs der RFS belagert und war Schauplatz schwerer Angriffe auf Wohnviertel, Märkte und sogar Lager für Vertriebene. Der Krieg im Sudan begann im April 2023 nach dem Scheitern von Verhandlungen über die Integration der Paramilitärs in die Armee im Rahmen eines politischen Übergangs im Land nach dem Sturz von Präsident Omar al-Bashir im Jahr 2019.
(efe – sk)
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