Abbé Pierre (Archivbild) Abbé Pierre (Archivbild)   (AFP or licensors)

Frankreich: Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Abbé Pierre

Medien berichteten am Montagabend von neun weiteren Zeugenaussagen, wonach der 2007 verstorbene Geistliche unter anderem einen Minderjährigen vergewaltigt haben soll. Abbé Pierre, 1912 geboren und 2007 verstorben, hatte 1949 die Emmaus-Gemeinschaft gegründet und war als Armenpriester bekannt.

Darüber hinaus ist von sexuellen Übergriffen gegenüber einem Familienmitglied des Priesters die Rede. Die Taten sollen sich den Aussagen zufolge zwischen den 1960er- und den 2000er-Jahren ereignet haben. Die aktuellen Vorwürfe sind in einem Bericht enthalten, den eine von „Emmaüs International“, „Emmaüs France“ und der „Abbé-Pierre-Stiftung“ beauftragte Anlaufstelle erstellte. Laut der Zeitung „Le Parisien" zeichnet dieser Bericht „das Bild eines bedrohlichen Raubtiers und Manipulators, der sein ganzes Leben lang gewütet hat".

Vorher bereits zahlreiche Missbrauchsvorwürfe 

In den vergangenen Monaten waren bereits zahlreiche Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe des Priesters bekannt geworden. Henri Antoine Groues, so der bürgerliche Name Abbé Pierres, hatte 1949 die Emmaus-Gemeinschaft gegründet. Sie setzt sich heute mit Hilfe zur Selbsthilfe in knapp 40 Ländern weltweit gegen Armut und Obdachlosigkeit ein. In Frankreich galt Abbé Pierre viele Jahre als eine Art nationale Ikone. Der Name, unter dem er bekannt wurde, stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, als er in der Résistance Widerstand gegen die deutschen Besatzer leistete. Lange stand der Sozialaktivist auf Platz eins der beliebtesten Franzosen.

(leparisien/kap/kna - sst) 

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14. Januar 2025, 12:31