El Salvador: Kardinal kritisiert Bergbau-Pläne der Regierung
Die katholische Kirche in El Salvador hatte lange für das Verbot von Metallbergbau gekämpft. Zu groß seien die Gefahren für Umwelt und Mensch, hieß es in den gemeinsamen Stellungnahmen von Naturschutzorganisationen und der salvadorianischen Kirche. Damit hatte sie zunächst Erfolg; das Verbot von Metallbergbau wurde sogar in die Verfassung des mittelamerikanischen Landes aufgenommen. Doch das hat Bukele nun geändert.
Kardinal Gregorio Rosa Chavez hat die Entscheidung des Staatschefs deutlich kritisiert „Das Leben ist mehr wert als Gold, es ist mehr wert als jeder Reichtum der Welt. Wir sind hier, um zu sagen: Ja zum Leben und nein zum Bergbau“, sagte Rosa Chavez am Montag bei einer Pressekonferenz des Kirchlich-Ökologischen Netzwerkes Mesoamericana (REMAM).
Kirche nennt das Gesetz verfassungswidrig
Als Reaktion auf die Wiederzulassung des Bergbaus will die Kirche betroffene Gemeinden in der Nähe von Bergbauprojekten begleiten und sie über die Gefahren aufklären. Der Priester Santos Hernandez kündigte an, dass die Erzdiözese San Salvador und die Menschenrechtsorganisation Cristosal eine Unterschriftensammlung unterstützen, um Einspruch gegen das Gesetzes einzureichen: „Wir wollen landesweit eine Million Unterschriften erreichen“, sagte Hernandez. Das Gesetz sei verfassungswidrig.
Kardinal Rosa Chavez verwies auf persönliche Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Bergbau: „Ich habe in der Nähe der Mine von San Sebastian gewohnt. Ich stellte fest, dass der Fluss immer noch verschmutzt ist“. Um zu überleben, habe man sich anderswo Wasser suchen müssen. „Ich bin mit der Realität des Bergbaus aufgewachsen. Es geht hier nicht um Politik, es geht um das Leben“, so der Kardinal.
(kna – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.