Hunderte fliehen vor Schüssen in den Außenbezirken von Goma Hunderte fliehen vor Schüssen in den Außenbezirken von Goma 

Kongo: 230.000 Menschen in Kivu auf der Flucht

Seit Beginn des Jahres 2025 haben mehr als 230.000 Menschen wegen anhaltender Kämpfe in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo ihre Heimat verlassen. Die humanitäre Krise spitzt sich weiter zu.

Die anhaltenden Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und bewaffneten Gruppen in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu haben seit Anfang des Jahres eine neue Welle der Vertreibung ausgelöst. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) sind mehr als 230.000 Menschen auf der Flucht, davon allein 150.000 in den ersten sechs Tagen des Jahres 2025. Die Eskalation der Gewalt in den Gebieten Lubero und Masisi in Nord-Kivu habe zahlreiche Menschen zur Flucht gezwungen, berichtete UNHCR-Sprecherin Eujin Byun am Freitag.

Die Lage in der benachbarten Provinz Süd-Kivu ist ebenfalls dramatisch. Die lokale Regierung meldete mindestens 84.000 Vertriebene und rief die internationale Gemeinschaft zu „sofortiger humanitärer Hilfe“ auf, um die Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten. Viele der Flüchtenden suchten Zuflucht in Notunterkünften oder öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern.

Binnenflüchtlinge in der Nähe von Goma
Binnenflüchtlinge in der Nähe von Goma

Beschuss und sexuelle Gewalt

„Die Zivilbevölkerung in beiden Provinzen leidet unter wahllosem Beschuss und sexueller Gewalt“, erklärte die UNHCR-Sprecherin weiter. Die humanitären Bedingungen verschlechtern sich zunehmend, da die betroffenen Regionen bereits seit Jahrzehnten von einem der längsten und blutigsten Konflikte des 21. Jahrhunderts heimgesucht werden.

Die Vereinten Nationen erinnern daran, dass in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu insgesamt rund 4,6 Millionen Binnenvertriebene leben. Die eskalierende Gewalt verschärft die ohnehin kritische humanitäre Lage und stellt Hilfsorganisationen vor enorme Herausforderungen.

Trotz internationaler Bemühungen bleibt die Sicherheitslage instabil. Die Provinzregierungen und das UNHCR fordern mehr Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft, um die Versorgung mit Nahrung, medizinischer Hilfe und Unterkünften sicherzustellen. 

(efe - mg)

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17. Januar 2025, 13:20