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Kind in einer Favela in Brasilien Kind in einer Favela in Brasilien 

Armuts-Tsunami in Lateinamerika

Die Corona-Pandemie wirkt sich verheerend auf die Menschen aus: „Lateinamerika ist zurück auf der Weltkarte des Hungers“, sagte der deutsche Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck bei der Bilanzpressekonferenz des Lateinamerika-Hilfswerks in Essen. Er verwies vor allem auf die enormen Preisanstiege - eine Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

„In ganz Lateinamerika suchen Menschen im Müll nach Essensresten", sagt Adveniat-Hauptgeschäftsführer P. Martin Maier. Als Gründe dafür nannte er bei der Präsentation der Adveniat-Jahresbilanz 2021 Gewalt, kriminelle Staatsführung in vielen Ländern, Extremwetter-Ereignisse infolge des vom Menschen verursachten gefährlichen Klimawandels und Ernteausfälle sowie die Corona-Pandemie.

Das Hilfswerk setze sich, so Maier, auch für „einen gerechteren Zugang zu Impfpatenten für ärmere Länder ein". In Guatemala seien Stand Anfang April zwei Drittel der Bevölkerung nicht geimpft gewesen - nicht, weil sie nicht wollten, sondern weil Impfdosen fehlten und das Gesundheitssystem marode sei. Geschäftsführerin Tanja Hirmer erklärte: „Jedes zweite Kind in Guatemala ist unterernährt. In Bolivien lassen engagierte Gemeindemitglieder, Ordensleute und Priester den Armen medizinische Hilfe zukommen und retten nicht nur in der Corona-Pandemie Leben. Dank unserer Projektpartner durchbrechen wir die Spirale von mangelnder Gesundheitsversorgung, Hunger und Armut. Gesundheitshelfer werden ausgebildet, sie besuchen Kranke und Familien. Kirchliche Krankenhäuser und Gesundheitsstationen sind die Hoffnung der Armen.“

(adveniat - mr)

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23. Mai 2022, 14:09
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