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Der äthiopische Ministerpräsident und diesjährige Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed mit seiner norwegischen Amtskollegin Erna Solberg Der äthiopische Ministerpräsident und diesjährige Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed mit seiner norwegischen Amtskollegin Erna Solberg 

Friedensnobelpreis an Abiy Ahmed verliehen

„Frieden zu erhalten, das ist harte Arbeit", sagte der äthiopische Ministerpräsident bei der Ehrung durch das Norwegische Nobelkomitee in Oslo.

Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed (43) ist am Dienstag in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Das Norwegische Nobelkomitee verlieh ihm den Preis für die Lösung des Grenzkonflikts zwischen Eritrea und Äthiopien, zu der er maßgeblich beigetragen habe. Im Juli 2018 hatten die beiden Länder einen Friedensvertrag unterzeichnet, der den jahrzehntelangen Streit offiziell beendet hatte.

„Frieden zu erhalten, das ist harte Arbeit“

Ahmed bedankte sich für die Ehrung, wies aber zugleich darauf hin, wie schwierig es sei, den Frieden langfristig zu sichern: „Frieden zu erhalten, das ist harte Arbeit", sagte er. Er nehme den Preis nicht nur im Namen seiner Landsleute entgegen, sondern auch für die Menschen im benachbarten Eritrea.

Der in der Deutschen Bischofskonferenz für das Hilfswerk Misereor zuständige Freiburger Erzbischof Stephan Burger nutzte die Preisverleihung für einen Appell: Die Auszeichnung für Abiy Ahmed „sollte Äthiopien darin bestärken, den über den Friedensschluss mit Eritrea eingeleiteten Weg zu Versöhnung, Freiheit und Gerechtigkeit unbeirrt fortzusetzen". Der Geistliche forderte die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft dazu auf, das ostafrikanische Land auf diesem Weg nach Kräften zu unterstützen.

Situation weit entfernt von Frieden und Stabilität

Es gebe dort zwar die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft, so der Erzbischof. Andererseits gebe es auch große Probleme und Unwägbarkeiten. „Die derzeitige Situation ist weit entfernt von Frieden und Stabilität", kritisierte Burger. Auch innerhalb der äthiopischen Regierung selbst gebe es erhebliche Unstimmigkeiten.

Zuletzt gab es im Vielvölkerstaat Äthiopien vermehrt Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Ethnien des Landes. Menschenrechtler kritisieren zudem Einschränkungen für Journalisten, fehlende Rechtsstaatlichkeit und eine schlechte Behandlung der rund drei Millionen Binnenvertriebenen. Eine Versöhnungskommission unter dem Vorsitz des Kardinals von Addis Abeba, Berhaneyesus Souraphiel, soll helfen, die Konflikte im Land zu befrieden.

(kap/kna – tr)

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11. Dezember 2019, 12:22
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