Papst Leo XIV. reformiert Arbeitsbehörde (ULSA)
Mario Galgano und Salvatore Cernuzio - Vatikanstadt
Eine der wesentlichen Neuerungen ist die Erweiterung des Verwaltungsrates. Erstmals werden Vertreter des Staatssekretariats, des Vikariats von Rom sowie des Gesundheits- und Pensionsfonds (FAS) fest in die Arbeit der ULSA eingebunden. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Verwaltungszweige und die sozialen Sicherungssysteme der Mitarbeiter besser koordiniert werden.
Der Papst legt zudem Wert auf einen „synodalen“ Arbeitsstil: Zukünftig kann jedes einzelne Ratsmitglied Themen für die Tagesordnung vorschlagen – eine Kompetenz, die bisher einer Gruppe vorbehalten war. Dies soll die „Kreativität“ und Eigenverantwortung der einzelnen Verwaltungen innerhalb des Rates fördern.
Fachwissen als Voraussetzung bei Rechtsstreitigkeiten
Ein markanter Punkt der Reform betrifft den Umgang mit Arbeitskonflikten. Das Statut bestätigt zwar das obligatorische Schlichtungsverfahren vor dem ULSA-Leiter, führt aber strengere Anforderungen für Rechtsbeistände ein.
Anwälte der Römischen Rota, die in Schlichtungsverfahren tätig werden wollen, müssen künftig eine spezifische Expertise im Arbeitsrecht nachweisen. Umgekehrt müssen zivile Anwälte ihre Kenntnisse im vatikanischen Recht belegen. Diese Entscheidung soll laut Statut das „kirchliche Bewusstsein“ und die Fachkompetenz bei der Lösung von Konflikten zwischen der Verwaltung und (ehemaligen) Angestellten stärken.
Berater für die Kurie
Über die reine Verwaltung hinaus wird ULSA künftig eine verstärkte beratende Rolle einnehmen und die einzelnen Dikasterien und Behörden bei der Ausarbeitung spezifischer Personalreglements unterstützen und dabei auf ein über 35-jähriges „Know-how“ und bewährte Verfahren zurückgreifen.
Hinter der Reform steht die erklärtermaßen große Aufmerksamkeit des Papstes für die Welt der Arbeit, wie er in seinem Reskript festhält. Leo XIV. möchte sicherstellen, dass die Grundsätze der katholischen Soziallehre nicht nur verkündet, sondern auch innerhalb der eigenen Institutionen des Vatikans vorbildhaft gelebt werden.
(vatican news)
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