Vatikan und Microsoft bringen den Petersdom ins Minecraft-Universum
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Hier können Schüler und Studierende gleichzeitig lernen und Spaß haben“, erklärte Kardinal Mauro Gambetti, Erzpriester des Petersdoms, am Dienstag in Rom. Werte wie Menschlichkeit, Ökologie, Kreativität und Religion stünden dabei im Mittelpunkt.
Die interaktive Version von Minecraft ist Teil eines größeren KI-Projekts des Vatikan und Microsoft, das im November 2024 vorgestellt wurde. Microsoft-Chef Brad Smith, der per Video zugeschaltet war, nannte das Minecraft-Projekt einen Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen dem Tech-Konzern und der katholischen Kirche. „Es ist uns gelungen, die Kultur, Religion und das Erbe dieser wunderbaren Institution in die Hände von Kindern in jedem Land der Welt zu legen“, so Smith.
400.000 Drohnen-Fotos des Petersdomes
Für das Projekt wurden im Sommer 2023 rund 400.000 Drohnen-Fotos des Petersdoms aufgenommen, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz zu einem digitalen Zwilling des Bauwerks verarbeitet wurden. Neben dem Minecraft-Spiel entstanden auch zwei immersive Ausstellungen im Petersdom und eine Website, die es ermöglicht, die Basilika von jedem Ort der Welt aus zu erkunden. Ziel ist es, neue Zielgruppen zu erreichen und insbesondere jüngeren Menschen den Zugang zum kulturellen Erbe des Vatikan zu erleichtern.
Das Spiel „Petrus ist hier“, benannt nach einer antiken Inschrift am Petrusgrab, fordert die Spielerinnen und Spieler auf, Restaurierungsaufgaben in der Basilika zu übernehmen. Dabei erhalten die Nutzer über Einblendungen kurze Hintergrundinformationen zu den einzelnen Kunstwerken und Stationen.
Bildungsaspekt des Projekts
Allison Matthews, Leiterin von Minecraft Education bei Microsoft, betonte den Bildungsaspekt des Projekts: „Mit dem Spiel solle der Unterricht bereichert werden. Hier kann man eine bessere Welt bauen durch das kreative Verschieben von Blöcken.“ Mauro Antonelli vom italienischen Bildungsministerium lobte das Projekt als positives Beispiel für den innovativen Einsatz moderner Technologie. „Gaming kann in einer negativen Weise genutzt werden, aber in diesem Fall ist Gaming innovativ und förderlich, weil es uns Geschichte, Kunst und generell unsere Wurzeln näher bringt“, erklärte er.
Das Spiel ist über die Plattform Minecraft Education verfügbar. Schüler und Lehrkräfte können auf eine kostenlose Testversion zugreifen, die über die App sowie Office 365 oder Microsoft 365 erhältlich ist. Für Lehrkräfte gibt es zusätzlich eine PowerPoint-Präsentation zur Unterrichtsgestaltung.
(vatican news)
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