Parolin: Wir brauchen allgemeine und kontrollierte Entwaffnung
Parolin äußerte sich gegenüber Journalisten am Montagabend bei der ersten Ausgabe der Veranstaltung „Der Tisch zum Ramadan – Iftar“, den die marokkanische Botschaft beim Heiligen Stuhl gemeinsam mit der Organisation MICC (Media International Communication Club) organisiert hat. Bei dieser Gelegenheit überreichte Botschafterin Rajae Naji El Mekkaoui dem Diplomaten auch den Preis „Die verborgenen Gesichter des Dialogs“.
Der Heilige Stuhl habe sich seit dem Ersten Weltkrieg auf internationaler Ebene stets für eine „allgemeine und kontrollierte Abrüstung“ ausgesprochen, erinnerte der Vatikan-Diplomat vor den Medienschaffenden, die ihn am Rand der Veranstaltung befragten. Was einen möglichen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine angehe, so hoffe er, dass keine Bedingungen gestellt würden, die den Gesprächen im Weg stehen könnten, so Parolin: „Es scheint, dass vonseiten Russlands insbesondere Bedingungen bezüglich der Überprüfung der Einhaltung des Waffenstillstands gestellt wurden. Wir hoffen, dass keine Vorbedingungen geschaffen werden, die den Beginn eines Dialogs verhindern.“
Er selbst kenne nur die oben genannten Konditionen, wisse aber nicht, ob es auch noch andere gebe: „Aber jedenfalls sollte dieser Prozess in Gang gesetzt werden. Da es von Seiten der Ukraine endlich Bereitschaft gibt, sollte auch von der anderen Seite Bereitschaft bestehen, diesen Waffenstillstand zu starten, der 30 Tage dauern sollte. Und dann sollte klarerweise von dort aus ein Verhandlungsprozess beginnen, der das Ende des Krieges herbeiführen und den gerechten und dauerhaften Frieden schaffen kann, den wir uns erhofft haben.“
Papst arbeitet aus dem Krankenhaus
Parolin ist einer der wenigen Vatikanvertreter, die Papst Franziskus während seines Krankenhausaufenthaltes besucht haben. Zweimal war er mit dem Substituten im Staatssekretariat, Erzbischof Peña Parra, im Gemelli-Klinikum. Auf die Frage, ob er mit Franziskus über einen möglichen Rücktritt gesprochen habe, antwortete er kategorisch: „Absolut nicht.“
Er selbst habe den Eindruck gehabt, dass sich der Allgemeinzustand des Papstes von seinem Besuch am 2. März auf den 9. März, als er ihn zum zweiten Mal sah, verbessert habe. Doch dies sei „nur eine Bewertung eines Außenstehenden“, vielmehr müsse man sich an den Informationen orientieren, die die Ärzte herausgäben: „Wir müssen uns an die ärztlichen Bulletins halten, denn sie sind es, die uns genau sagen, wie der Zustand des Papstes ist. Ich habe ihn (zuletzt) vor einer Woche gesehen, danach hatte ich keine Gelegenheit, ihn zu sehen. Er machte mir einen besseren Eindruck als beim ersten Mal“, so Parolin.
Aufgrund der Situation seien tieferführende Gespräche allerdings kaum möglich gewesen, ließ er auf die Frage nach besprochenen Themen bei den Begegnungen weiter durchblicken: „Man muss die Situation des Papstes bedenken, wir stellen ihm die Themen und die Probleme vor, die einer Lösung bedürfen, und der Papst gibt seine Hinweise.“
(vatican news - cs)
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