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Erzbischof Paul Richard Gallagher Erzbischof Paul Richard Gallagher  (ANSA)

Vatikan: „Gaza soll Heimat der Palästinenser bleiben“

Der Heilige Stuhl rät im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zur Zweistaatenlösung: Daran ändern auch Vorstöße aus den USA nichts, die den Gazastreifen als großes Immobilienprojekt ohne Palästinenser entwickeln möchten. Erzbischof Paul Richard Gallagher, vatikanische Sekretär für die Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen, gab dazu nun ein Interview.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Im Gespräch mit der jesuitischen Zeitschrift „America“ bekräftigte der Erzbischof, „dass der Gazastreifen trotz der Ruinen, in denen er liegt, die Heimat dieser Menschen ist. Generationen von Palästinensern sind dort geboren und haben ihr Leben dort verbracht, und selbst in seinem erbärmlichen, zerstörten Zustand ist es immer noch ihre Heimat, und sie wollen dort bleiben und ihr Leben dort wieder aufbauen, und ich denke, wir können uns dem nicht widersetzen“, erklärte Gallagher. Er gab das Interview vergangene Woche in München, wo er an der jährlichen Sicherheitskonferenz teilnahm.

Auf eine Frage zum Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, Palästinenser aus dem Gazastreifen anderswo anzusiedeln, erinnerte der vatikanische Außenminister daran, dass viele der heutigen Palästinenser oder ihre engsten Vorfahren bereits gezwungen waren, ihren Besitz in anderen Teilen des Heiligen Landes zurückzulassen. „Es ist nicht richtig zu sagen, sie seien ein Problem. Sie sind Menschen. Und wir müssen versuchen, so zu handeln, dass wir sie respektieren, ihre Würde als Menschen achten und verstehen, welch ungeheures Leid sie erfahren haben und was sie tagtäglich durchmachen“, erklärte Gallager. Angesichts des Trump-Vorschlags „bleibt man sprachlos zurück“.

Die Zwei-Staaten-Lösung

Die Position des Heiligen Stuhls bleibe immer dieselbe: eine Zweistaatenlösung, je ein Staat für Israel und Palästina. „In der Tat war der Heilige Stuhl viele Jahre vor diesem jüngsten schrecklichen Konflikt, der auf die grausamen Ereignisse des siebten Oktobers folgte, eines der Mitglieder der internationalen Gemeinschaft, die immer noch von einer Zwei-Staaten-Lösung sprachen, während viele andere sie verwarfen“, so Gallagher. Er räumte allerdings ein, dass die Erfolgsaussichten der Zweistaatenlösung fraglich seien, weil auch die Lage im Westjordanland „äußerst ernst“ sei. „Und wenn das Westjordanland von Israel annektiert werden sollte, ist es sehr schwierig zu sehen, wie in naher Zukunft eine Zweistaatenlösung zustande kommen soll.“

Zweistaatenlösung wird schwieriger
Zweistaatenlösung wird schwieriger

 

Der Heilige Stuhl befürworte an dieser Stelle zunächst einen vollständigen Waffenstillstand und „die Freilassung aller Geiseln“. Danach müsse es um den „Wiederaufbau des Gazastreifens“, die Stabilisierung der Lage im Westjordanland und die Achtung der palästinensischen Bevölkerung dort gehen. „Aber wir glauben, dass die Lösung der palästinensischen Frage der Kern vieler Probleme im Nahen Osten ist, sei es in Syrien, im Libanon oder anderswo in der Region“, ergänzte Gallagher.

Ein Seelsorger für alle

Papst Franziskus telefoniert fast täglich mit der kleinen katholischen Gemeinde in Gaza und ihrem Pfarrer. Das führte mitunter unter jüdischen Verantwortlichen zu der Kritik, der Papst stehe auf der Seite der Palästinenser. Gallagher erinnerte daran, dass Franziskus immer versucht habe, „beide Seiten dieses schrecklichen Konflikts zu erreichen. So habe er auch viele Angehörige israelischer Geiseln empfangen. Der Papst versuche, ein „Seelsorger für alle“ zu sein.

(vatican news)

 

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28. Februar 2025, 14:53
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