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Am Rand der Sitzung des UNO-Menschenrechtsrates in Genf Am Rand der Sitzung des UNO-Menschenrechtsrates in Genf  (ANSA)

Vatikan fordert Schuldenerlass und mehr Zusammenarbeit von Staaten

Der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher hat vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf einen Schuldenerlass für arme Länder gefordert. Darüber hinaus erneuerte er das Werben des Heiligen Stuhles für mehr Zusammenarbeit der Staaten in internationalen Organisationen.

„Ein starker Multilateralismus ist notwendig, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen“, erklärte der Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten und internationalen Organisationen am Dienstag laut Redemanuskript, das der Vatikan veröffentlichte. Die Diplomatie der Hoffnung sei entscheidend, um globale Spaltungen zu überwinden.

Bei seinem Auftritt bei der 58. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats am 25. Februar verwies Gallagher auf die prekäre Lage vieler Entwicklungsländer. „Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Staaten, die mehr für die Rückzahlung von Schulden ausgeben als für Gesundheit und Bildung“, stellte er fest. Der Schuldenerlass sei eine Frage von „Gerechtigkeit und Großzügigkeit“, betonte er mit Blick auf die Forderung von Papst Franziskus. Zudem wies er auf das „ökologische Schuldverhältnis“ zwischen dem globalen Norden und Süden hin, das ebenfalls in die Lösungsansätze einbezogen werden müsse.

„Es braucht einen Multilateralismus, der auf gegenseitigem Respekt und souveräner Gleichberechtigung beruht“

Gallagher rief dazu auf, die internationale Zusammenarbeit zu stärken. Multilaterale Strukturen seien essenziell, um globale Krisen wie Armut, Migration und Umweltzerstörung zu bewältigen. „Es braucht einen Multilateralismus, der auf gegenseitigem Respekt und souveräner Gleichberechtigung beruht“, erklärte er. Es sei problematisch, wenn internationale Vereinbarungen „neu interpretiert“ oder „einseitig umgedeutet“ würden, um „ideologische Agenden voranzutreiben, die Werte und den Glauben der Völker mit Füßen treten“.

Erzbischof Paul Richard Gallagher
Erzbischof Paul Richard Gallagher

Die Diplomatie der Hoffnung sei ein entscheidendes Instrument, um Vertrauen zwischen den Staaten zu stärken und langfristige Lösungen für soziale und wirtschaftliche Probleme zu schaffen. Gallagher erinnerte an die Worte des Papstes, dass die Würde jedes Menschen respektiert werden müsse. „Kein Kind ist ein Fehler oder schuldig, zu existieren, ebenso wenig wie alte oder kranke Menschen ihrer Hoffnung beraubt und ausgesondert werden dürfen“, zitierte er Franziskus.

Auch die Religionsfreiheit stellte Gallagher als Grundvoraussetzung für den Frieden heraus. Derzeit würden rund 380 Millionen Christen weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt, so der Erzbischof. Die freie Ausübung der Religion müsse universell gewährleistet werden, um langfristige Stabilität zu sichern.

Gallagher hält sich dieser Tage zu mehreren UNO-Versammlungen in Genf auf. An diesem Mittwoch sprach er sich bei der UNO-Abrüstungskonferenz energisch für verstärkte Bemühungen zur globalen Abrüstung aus.

(vatican news – gs)

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26. Februar 2025, 12:45
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