Parolin: Hoffnung und Frieden im Fokus der Bischofsweihe in Oslo
Isabella Piro und Mario Galgano - Vatikanstadt
Oslo wurde am 18. Januar zum Schauplatz einer besonderen Feierlichkeit: In der norwegischen Hauptstadt leitete Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Messe zur Bischofsweihe von Fredrik Hansen, der am 1. November zum Koadjutor (Weihbischof) der Diözese Oslo ernannt worden war. In seiner Predigt legte der Kardinal einen starken Fokus auf die Themen Hoffnung und Frieden – nicht nur für Norwegen, sondern für die gesamte Welt, insbesondere für Regionen, die unter Konflikten leiden.
„Das Geschenk der Hoffnung für die ganze Welt und besonders für die vom Krieg gezeichneten Regionen“, so der Kardinal, sei eine zentrale Bitte seiner Predigt gewesen. Mit Blick auf die gegenwärtigen Märtyrer in der Ukraine, in Palästina, Israel, Myanmar und im Sudan erinnerte Parolin an die Dringlichkeit einer „Ökumene der geschwisterlichen Liebe“, die durch Offenheit, Dialog und Zusammenarbeit geprägt sei. Besonders hob er die positiven Beziehungen zwischen Katholiken und Lutheranern in Norwegen hervor, die ein Vorbild für die christliche Brüderlichkeit weltweit seien.
Engagement der Kirche in Norwegen
Kardinal Parolin würdigte auch das Engagement der norwegischen Kirche für die Unterstützung von Entwicklungsländern und die Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen. Dies sei Ausdruck einer „wahrhaft katholischen Umarmung“, die die christlichen Werte der Geschwisterlichkeit und Solidarität sichtbar mache.
Für Weihbischof Fredrik Hansen betonte der Kardinal die Bedeutung eines „Stils des demütigen Dienens“ und einer „Anpassung an Christus“. Er würdigte Hansens bisherigen Lebensweg – von der Arbeit in der Pfarrei in Oslo über seine Ausbildung in Rom bis hin zu seiner Tätigkeit in der päpstlichen Diplomatie – als einen „Weg zur Heiligkeit“.
Gespräche mit dem König
Neben der Bischofsweihe fand Kardinal Parolin auch Zeit für Gespräche mit norwegischen Behörden, darunter König Harald V. und Außenminister Espen Barth Eide. Der Fokus dieser Begegnungen lag auf der internationalen Friedensförderung. Der Kardinal würdigte Norwegens Rolle als „aktiver Förderer des Friedens“ und betonte die Notwendigkeit von Dialog, Verhandlungen und gegenseitigem Verständnis, um Konflikte weltweit zu lösen.
Besondere Aufmerksamkeit widmete Parolin dem anhaltenden Krieg in der Ukraine, den er als „große humanitäre Tragödie“ bezeichnete. Er erinnerte an die Vermittlungsangebote von Papst Franziskus und das Engagement des Heiligen Stuhls für humanitäre Hilfe. Initiativen wie die Rückführung ukrainischer Kinder aus Russland und der Einsatz für bessere Haftbedingungen von Kriegsgefangenen seien essenzielle Schritte auf dem Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden.
Abschließend rief Kardinal Parolin die Kirche dazu auf, ein „Zeichen des Friedens und der Versöhnung“ zu sein. „Wir sind berufen, als Familie Gottes zu leben“, sagte er und unterstrich, dass die Förderung von Frieden und gegenseitigem Verständnis der Beitrag der Kirche für die Welt sei – heute und immer.
(vatican news)
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