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Maria Himmelfahrt, 15. August. Gemälde von Lorenzo Lotto Maria Himmelfahrt, 15. August. Gemälde von Lorenzo Lotto 

15. August: Maria Himmelfahrt feiert den Sieg über den Tod

Im Vatikan ist Maria Himmelfahrt am 15. August ein Feiertag – aber auch in Österreich und Teilen Deutschlands, in Belgien, Liechtenstein, Polen, Portugal und Spanien. Gefeiert wird die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel, es ist eines der ältesten Marienfeste der Christenheit.

Von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel berichtet das Neue Testament zwar nichts, doch lässt sich der Glaube daran schon in der frühen Christenheit belegen.  Papst Pius XII. verkündete die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel 1950 als bisher letztes katholisches Dogma. Darunter versteht man einen mit höchster Autorität verfassten und unfehlbaren Lehr- und Glaubenssatz.

Nach katholischer Lehre lebt die Seele nach dem Tod weiter, aber der Leib wird erst am Tag des Jüngsten Gerichtes auferweckt. Die sofortige leibliche Aufnahme Mariens ist also ein besonderes Privileg, das die herausragende Rolle der Gottesmutter betont. Papst Benedikt hat das Dogma am 60. Jahrestag seiner Verkündigung folgendermaßen erklärt:

In das Geheimnis Christi eingeschrieben

„Wir glauben, dass Maria wie Christus, ihr Sohn, bereits über den Tod gesiegt hat und schon in der himmlischen Herrlichkeit in der Ganzheit ihres Seins ,mit Leib und Seele´ den Triumph fortträgt…. Die Gottesmutter ist derart in das Geheimnis Christi eingeschrieben, dass sie der Auferstehung ihres Sohnes mit ihrem ganzen Sein bereits am Ende ihres irdischen Lebens teilhaftig wird; sie lebt das, was wir am Ende der Zeiten erwarten, wenn der ,letzte Feind´, der Tod, vernichtet werden wird; sie lebt bereits das, was wir im Glaubensbekenntnis erklären: ,Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt´.“

Das Fest hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird die Aufnahme Mariens in den Himmel seit dem 7. Jahrhundert gefeiert, im deutschsprachigen Raum seit dem 9. Jahrhundert. Zum katholischen Brauchtum gehören zu Maria Himmelfahrt Kräuterweihen und Lichterprozessionen.

Entschlafung Mariens: Darstellung in Istanbul, dem alten Konstantinopel
Entschlafung Mariens: Darstellung in Istanbul, dem alten Konstantinopel   (©Pavle - stock.adobe.com)

Orthodoxes Marienfasten

Die Ostkirche bezeichnet das Fest als „Tag der Entschlafung" und Maria als die „Panagia", die „Allerheiligste". Die Gottesmutter habe als erster Mensch die Vergöttlichung erfahren, weil Christus ihre Seele sofort ins Paradies holte. Auch wenn liturgische Texte des Festes die Unversehrtheit ihres Leibes im Tod bekennen, bleibt die orthodoxe Theologie über eine leibliche Aufnahme in den Himmel zurückhaltend. Ebenso meidet die orthodoxe Theologie die Begriffe der „Aufnahme" und der „Himmelfahrt" der Gottesmutter. Den wichtigen Rang des Festes im geistlichen Leben der Ostkirchen unterstreicht jedoch eine 14-tägige Fastenzeit, das sogenannte Marienfasten, das auf das Fest vorbereitet.

Das gerettete „ä“

Die sprachlich ungewöhnliche Genitiv-Form „Mariä“ kommt aus dem Lateinischen und hat sich ausschließlich für Muttergottesfeste ins Deutsche hinübergerettet: Mariä Empfängnis, Mariä Verkündigung, Mariä Heimsuchung oder eben Mariä Himmelfahrt. Die Form „Maria Himmelfahrt“ ist aber ebenso gebräuchlich.

(vatican news/kap – gs)



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14. August 2023, 13:13
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