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Papst verteidigt Europas zentrale Rolle in Friedensgesprächen

Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat sich Papst Leo XIV. am Dienstagabend vor seiner Residenz in Castel Gandolfo zu den aktuellen diplomatischen Bemühungen, dem Schicksal entführter Kinder und der Rolle Europas im Ukraine-Krieg geäußert.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Papst betonte, dass der „Hauptpunkt“ des Gesprächs mit dem Präsidenten die Friedensfrage und die „Wege zur Suche nach einer Einigung, einem Waffenstillstand“ gewesen sei.

Hilfen für entführte Kinder

Besonders hob der Pontifex die Dringlichkeit der humanitären Aspekte hervor, insbesondere in Bezug auf verschleppte Minderjährige:

„Wir haben spezifisch über die Frage der entführten/gefangenen Kinder gesprochen, wie die Kirche helfen kann, die Kinder in die Ukraine zurückzubringen. Vor allem Hilfen, sagen wir, auch auf einer Ebene, wie wir es oft angeboten haben: dass der Heilige Stuhl bereit ist, sowohl Raum als auch Gelegenheit für, sagen wir, Verhandlungen anzubieten, was bisher nicht angenommen wurde.“

Er bekräftigte jedoch die fortwährende Verfügbarkeit des Heiligen Stuhls: „Das Angebot wurde nicht wahrgenommen, aber wir sind bereit, nach einer Lösung und einem dauerhaften, wie wir sagten, auch gerechten Frieden zu suchen.“

Das Treffen mit Journalisten in Castel Gandolfo
Das Treffen mit Journalisten in Castel Gandolfo

Reisepläne und die europäische Einheit

Auf die Frage, ob er der Einladung des Präsidenten in die Ukraine folgen werde, zeigte sich Papst Leo XIV. hoffnungsvoll, aber realistisch: „Ich hoffe ja, ich weiß nicht wann. Man muss in diesen Dingen auch realistisch sein, vielleicht kann es gemacht werden.“

Angesprochen auf die anhaltende Infragestellung der Rolle Europas für den Frieden in der Ukraine durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, verteidigte der Papst die Relevanz des Kontinents vehement:

„Ich denke wirklich, dass die Rolle Europas sehr wichtig ist. Die Einheit der europäischen Länder ist wirklich signifikant, besonders in diesem Fall. Nein. Eine Friedensvereinbarung zu suchen, ohne Europa in die Gespräche einzubeziehen, ist, sagen wir, nicht realistisch.“

Er unterstrich, dass Europa Teil der Lösung sein müsse, da der Krieg in Europa stattfinde und die gesuchten Sicherheitsgarantien – heute und in der Zukunft – Europa betreffen: „Europa muss Teil davon sein. Leider verstehen das nicht alle so, aber ich denke, es gibt hier eine sehr große Gelegenheit für die Führer Europas, sich zu vereinen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.“

Am Ende des Gesprächs mit den Journalisten wurde Papst Leo von Chiaretto Yan angesprochen, dem Autor des Buches „Mein chinesischer Traum“. Der Papst schien ein gewisses Interesse zu zeigen und antwortete ihm, nachdem er das Buch genommen hatte, mit den Worten: „I have been to China“ (Ich war schon einmal in China).
Am Ende des Gesprächs mit den Journalisten wurde Papst Leo von Chiaretto Yan angesprochen, dem Autor des Buches „Mein chinesischer Traum“. Der Papst schien ein gewisses Interesse zu zeigen und antwortete ihm, nachdem er das Buch genommen hatte, mit den Worten: „I have been to China“ (Ich war schon einmal in China).

Umzug und Päpstliche Familie

Schließlich gab der Papst Auskunft über seine mögliche Rückkehr in den Apostolischen Palast im Vatikan. Die Arbeiten dort stünden kurz vor dem Abschluss.

Auf die Frage, wann er umziehen werde und wie die päpstliche Familie zusammengesetzt sei, antwortete Papst Leo XIV.: „Ich wohne gut, wo ich wohne, im Sant'Uffizio (Dikasterium für die Glaubenslehre, Anm. d. Red). Typischerweise wohnen die Privatsekretäre des Heiligen Vaters beim Papst, und andere wird es voraussichtlich nicht geben.“

(vatican news)

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09. Dezember 2025, 20:50