Zwölf Jahre Papst: Franziskus Zwölf Jahre Papst: Franziskus  (AFP or licensors)

Zwölf Jahre Franziskus: Rückschau auf das vergangene Jahr

Vor fast genau zwölf Jahren, am 13. März 2013, wurde Papst Franziskus zum Nachfolger von Benedikt XVI. gewählt. Wir lassen das vergangene Pontifikatsjahr Revue passieren.

Reisen, Synode, Heiliges Jahr 

Was stach aus dem vergangenen Potifikatsjahr heraus?

Das vergangene 12. Pontifikatsjahr war eines der intensivsten und wohl auch kontrast-reichsten: Franziskus begeht das Jubiläum im Krankenstand, vielleicht auch, weil er unglaublich viel gemacht hat im vergangenen Jahr. Geschont hat er sich sicher nicht: Er war in Asien auf seiner längsten internationalen Reise in vier sehr unterschiedlichen Ländern unterwegs, Indonesien, Osttimor, Papua-Neuguinea und Singapur, und hat dort Muslime, asiatische Gläubige, Indigene und Spitzen aus Religion, Politik und Gesellschaft getroffen.

Franziskus in Vanimo, Papua-Neuguinea, September 2024
Franziskus in Vanimo, Papua-Neuguinea, September 2024

Er hat auf einer weiteren Reise nach Belgien klare Worte gegen Missbrauchsverbrechen in der katholischen Kirche gefunden und Macht-, Gewissens- und sexuellen Missbrauch verurteilt. Er hat die große Synode zur Synodalität im Vatikan abgeschlossen, Frucht eines mehrjährigen komplexen Prozesses weltweit, der viel Bewegung in die Kirche gebracht hat.

Bei der Synode zum Thema Synodalität im Vatikan, Oktober 2024
Bei der Synode zum Thema Synodalität im Vatikan, Oktober 2024

Und er hat das Heilige Jahr der Hoffnung feierlich eröffnet, mit der Öffnung der Heiligen Pforte am Petersdom, aber auch etwa in einem römischen Gefängnis. Das waren und sind alles Gesten der Verständigung, Begegnung und Hoffnung, während das aktuelle Weltszenario derzeit wenig hoffnungsvoll erscheint.

Franziskus öffnete im Dezember 2024 eine Heilige Pforte im römischen Gefängnis Rebibbia
Franziskus öffnete im Dezember 2024 eine Heilige Pforte im römischen Gefängnis Rebibbia
Hier das Kollegengespräch im Audio

Unermüdlicher Friedensmahner

Welche weiteren Akzente und Zwischentöne gab es im vergangenen Pontifikatsjahr?

Unermüdlich hat der Papst auch in diesem Jahr zu Frieden in der Welt gemahnt, Frieden für die Ukraine, für das Heilige Land und für viele weitere Konfliktherde in der Welt. Der globalen Aufrüstung, den Drohgebärden, der ,hate speech‘ und der Erosion von Diplomatie und Demokratie hat Franziskus unbeirrt seine Botschaften der Geschwisterlichkeit und des Dialoges entgegengesetzt, etwa im Januar in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag oder in einer Grundsatzansprache an Diplomaten, in der Franziskus für eine „Diplomatie der Hoffnung und Wahrheit“ warb und eine Lanze für den Multilateralismus brach.

Franziskus beim G7-Gipfel in Italien im Juni 2024
Franziskus beim G7-Gipfel in Italien im Juni 2024

Vor Regierungschefs der reichsten Industrienationen der Welt sprach er beim beim G7-Gipfel in Italien über Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz. Und in einer neuen Enzyklika, „Dilexit nos“, lud er dazu ein, zum Wesentlichen zurückzukehren, zur Menschlichkeit, zu Werten der Liebe und Solidarität. 

Franziskus bei seiner Ansprache vor Diplomaten im Januar 2025
Franziskus bei seiner Ansprache vor Diplomaten im Januar 2025

Auch in diesem Pontifikatsjahr hatte der Papst hunderte von Terminen und Begegnungen in und außerhalb des Vatikans: er hat Kardinäle kreiert und römische Pfarreien besucht, in Interviews für verschiedene Medien Rede und Antwort gestanden. Und er hat Gläubige angerufen, darunter oft in Gaza. Er hob Frauen in wichtige Vatikanpositionen, ernannte die erste Präfektin im Vatikan.

Franziskus ernannte die italienische Ordensfrau Brambilla zur ersten Präfektin
Franziskus ernannte die italienische Ordensfrau Brambilla zur ersten Präfektin

Nicht zuletzt hat der Papst mit der transparenten Art und Weise, wie er seine aktuelle Atemwegserkrankung trägt und mit der Welt teilt, ein wichtiges Zeichen gesetzt. Er teilt seine Verletzlichkeit mit, bittet um Gebet, meldet sich aus dem Krankenhaus zu Wort, auch mit schwacher Stimme. Zugleich bleibt er mental munter und will sicher schnell weitermachen, ganz im Sinne des „Vorangehens“, das er immer propagiert.

Zum Pontifikatsjubiläum: Die schönsten Szenen aus den vergangenen zwölf Monaten

Ein Papst, der vorangeht

Franziskus muss sich jetzt erst noch weiter auskurieren, Vorhersagen sind schwer zu machen. Was kommt aber im neuen Pontifikatsjahr wohl auf Franziskus zu?

In welcher Form der Papst die Osterfeierlichkeiten begehen kann, ist noch unklar und wird von Franziskus‘ Gesundheitszustand abhängen, wie auch alle weiteren Aktivitäten - das Heilige Jahr läuft ja noch und hält viele zusätzliche Termine bereit. Für Mai angedacht ist eine Papstreise in die Türkei anlässlich des 1.700-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nizäa, wo 325 ein historisches, bis heute gültiges Glaubensbekenntnis zur Dreifaltigkeit formuliert wurde, was ökumenisch sehr bedeutsam ist. Der Ort entspricht dem heutigen Iznik bei Istanbul. Es bleibt aber abzuwarten, ob die Reise stattfindet. Ob sich Franziskus künftig mehr schonen wird, ist schwer zu sagen, er ist ein Papst, der aufblüht unter den Menschen und in der Ferne, da wird es mit dem Ausruhen wohl eher schwer.

(vatican news – pr)

 


 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

12. März 2025, 14:14