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Lateinisches Gebet der Komplet
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Papst Franziskus bei der Messe mit den Streitkräften Papst Franziskus bei der Messe mit den Streitkräften  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst vor Soldaten: Einsatz dafür, das Leben immer zu verteidigen

Eine beeindruckende Kulisse bot der Petersplatz an diesem Sonntag: Mehr als 40.000 Mitglieder der Polizei- und Streitkräfte aus über 100 Ländern feierten, in ihre Uniformen gekleidet, mit dem Papst die Messe zum ihnen gewidmeten Jubiläum. In seiner Predigt dankte Franziskus den Sicherheitskräften für ihre teils unter großem persönlichem Risiko geleistete Arbeit für die Gemeinschaft und warnte sie vor den Versuchungen böser Kräfte.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Sie sollten in ihrem Dienst wachsam bleiben, um nicht vom „Mythos der Gewalt und dem Lärm der Waffen“ verführt und vom „Gift der Hasspropaganda“ verdorben zu werden, die die Welt „in zu schützende Freunde und zu bekämpfende Feinde unterteilt“, so der Papst an die Adresse der Mitfeiernden. Anstelle des Papstes, der der Messe vorstand, zelebrierte Kardinal Robert Prevost, der Präfekt des Dikasteriums für Bischöfe, am Altar.

Hier der Beitrag zum Nachhören

„Er sah, er stieg ein, er setzte sich“

Bei seinen Überlegungen in der Predigt ging der Papst vom Tagesevangelium aus, in dem beschrieben wird, wie Jesus am See Gennesaret ins Boot der Fischer steigt, die nach einem erfolglosen Fischversuch entmutigt wieder zum Ufer kommen. „Er sah, er stieg ein, er setzte sich“, dieses in der Episode von Jesus an den Tag gelegte Verhalten stelle auch ein Vorbild für die Soldaten, Polizisten und Militärs dar, so Franziskus, der wegen seiner andauernden Bronchitis die Predigt nach einigen Absätzen an einen Mitarbeiter weiterreichte, um sie zu Ende lesen zu lassen.

Bei der Messe auf dem Petersplatz
Bei der Messe auf dem Petersplatz   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

„Euch ist eine große Aufgabe anvertraut, die viele Dimensionen des gesellschaftlichen und politischen Lebens umfasst“

Jesus sei es nicht darum gegangen, vor der Menge am Ufer eine gute Figur abzugeben, sondern er habe mit dem ihm eigenen aufmerksamen Blick die Enttäuschung zurückkehrenden Fischer gesehen, die in einer langen Nacht nichts gefangen hätten, so der Papst. Daraufhin sei er in die Boote eingestiegen, um ihnen zu Seite zu stehen, was bedeute, dass er nicht nur das beobachte, was nicht funktioniere, sondern auch die Initiative ergreife, um die Dinge zum Besseren zu wenden, in schwierigen Momenten den Menschen zur Seite zu stehen. Und als er sich schließlich gesetzt habe, um die gute Nachricht zu verbreiten, habe er die Menschen spüren lassen, „dass es noch eine Hoffnung gibt, auch wenn alles verloren scheint“:

Bei der Messe mit den Streitkräften auf dem Petersplatz
Bei der Messe mit den Streitkräften auf dem Petersplatz   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

„Liebe Brüder und Schwestern, dieses Wort der Hoffnung begleitet uns heute bei der Heilig-Jahr-Feier der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte, denen ich für ihren Dienst danke. (…) Euch ist eine große Aufgabe anvertraut, die viele Dimensionen des gesellschaftlichen und politischen Lebens umfasst: die Verteidigung unserer Länder, der Einsatz für die Sicherheit, die Wahrung von Recht und Gerechtigkeit, die Präsenz in den Haftanstalten, der Kampf gegen Kriminalität und die verschiedenen Formen von Gewalt, die den sozialen Frieden zu stören drohen. Und ich denke auch an diejenigen, die ihren wichtigen Dienst bei Naturkatastrophen, zum Schutz der Schöpfung, zur Rettung von Menschenleben auf See, für die Schwächsten und zur Förderung des Friedens leisten“, so der Zeremonienmeister, der einen Großteil der Predigt an Stelle des Kirchenoberhauptes verlas.

Bei der Messe mit den Streitkräften auf dem Petersplatz
Bei der Messe mit den Streitkräften auf dem Petersplatz   (Vatican Media)

Der Herr bitte auch die Streitkräfte, es ihm gleichzutun, denn sie seien gefordert, „einen aufmerksamen Blick zu haben, der die Bedrohungen für das Gemeinwohl, die Gefahren, die dem Leben der Bürger drohen, die ökologischen, sozialen und politischen Risiken, denen wir ausgesetzt sind, erkennt“, so die Papstpredigt weiter. Ihre Uniform, der Eid, den sie geleistet hätten und ihr Mut erinnerten daran, dass sie das Böse nicht nur sehen sollten, um es anzuprangern, sondern sich auch aktiv, „im Dienste des Guten, der Freiheit und der Gerechtigkeit“, dagegen einzusetzen.

Die schönsten Momente der Messe im Video

„Militärseelsorger sind nicht dazu da, abartige Kriegshandlungen abzusegnen“

Ihr Einsatz zum Wohl der Schwächsten und für das Recht lehre, „dass Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Zivilcourage auch heute notwendige Werte“ seien und dass es möglich sei, eine „menschlichere, gerechtere und geschwisterlichere Welt“ zu schaffen, „trotz der entgegengesetzten Kräfte des Bösen“. Bei dieser Aufgabe würden sie durch ihre Militärseelsorger begleitet, die als „moralische und geistliche Unterstützung“ in ihrer Mitte stünden, würdigte Franziskus, der zugleich mahnte:

„Sie sind nicht dazu da, abartige Kriegshandlungen abzusegnen - wie es in der Geschichte leider bisweilen geschehen ist."

An die Adresse der Militärs gerichtet, betonte der Papst in seiner Predigt weiter: 

„Liebe Brüder und Schwestern, wir sind euch dankbar für das, was ihr tut, manchmal auch unter hohem persönlichem Risiko. Wir danken euch, denn indem ihr bei Gefahr zu uns ins Boot steigt, bietet ihr uns euren Schutz und ermutigt uns, unsere Überfahrt fortzusetzen.“

Bei der Messe auf dem Petersplatz
Bei der Messe auf dem Petersplatz   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Wachsamkeit gegenüber den Kräften des Bösen

Allerdings gelte es, das „Ziel“ ihres Dienstes und Handelns nicht aus den Augen zu verlieren: „das Leben zu fördern, das Leben zu retten, das Leben immer zu verteidigen“:

„Ich bitte euch, wachsam zu sein: wachsam gegenüber der Versuchung, einen Geist des Krieges zu kultivieren; wachsam, damit ihr nicht vom Mythos der Gewalt und dem Lärm der Waffen verführt werdet; wachsam, damit ihr nicht vom Gift der Hasspropaganda verdorben werdet, die die Welt in zu schützende Freunde und zu bekämpfende Feinde unterteilt.“

Stattdessen sollten sie „mutige Zeugen der Liebe Gottes“ sein und sich gemeinsam auf den Weg machen, „um eine neue Ära des Friedens, der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit erstehen zu lassen“, so der abschließende Wunsch des Papstes.

(vatican news )

Anmerkung: Zunächst war von über 25.000 Teilnehmern bei der Messe die Rede, diese Zahl wurde später offiziellen Angaben folgend nach oben korrigiert.

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09. Februar 2025, 10:40
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