Der Papst küsst während der Audienz eine ukrainische Fahne Der Papst küsst während der Audienz eine ukrainische Fahne  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst: Gebet um Frieden und für Erdrutsch-Opfer in Myanmar

„Krieg ist immer eine Niederlage“, erinnerte der Papst an diesem Mittwoch mit Blick auf Kriege in der Welt. Und er rief bei der Generalaudienz zum Gebet für Opfer eines Erdrutsches in Myanmar auf.

Bei einem Erdrutsch waren diese Woche in einem Bergbaugebiet im Kachin-Staat Menschen gestorben und ihrer Lebensgrundlage beraubt worden, Häuser wurden zerstört, viele Personen werden noch vermisst. Darauf ging Franziskus in seinen italienischsprachigen Grußworten bei der Generalaudienz ein.

„Ich stehe den von dieser Katastrophe betroffenen Menschen nahe und bete für diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und für ihre Familien. Möge es diesen Brüdern und Schwestern von uns bei dieser schweren Katastrophe nicht an Unterstützung und Solidarität der internationalen Gemeinschaft fehlen.“

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Friedensappell für Ukraine, Nahost, Myanmar

Der Bürgerkrieg in Myanmar geht unterdessen weiter.

Seit dem Putsch am 1. Februar 2021 sind laut UNO mindestens 5.350 Zivilisten getötet und mehr als 3,3 Millionen Menschen in dem 54 Millionen Einwohner zählenden Land vertrieben worden. Mehr als die Hälfte der überwiegend buddhistischen Bevölkerung lebe mittlerweile unter der Armutsgrenze. Die Militräjunta schlägt Proteste für demokratische Wahlen weiterhin brutal nieder. Der Papst rief an diesem Mittwoch erneut zu Frieden für das asiatische Land und andere Konfliktherde in der Welt auf:

„Vergessen wir nicht die gequälte Ukraine, Myanmar, Palästina, Israel und so viele Länder, die sich im Krieg befinden. Lasst uns für den Frieden beten. Krieg ist immer eine Niederlage. Und lasst uns bitte auch für die Bekehrung der Herzen der Waffenhersteller beten, denn mit ihren Produkten helfen sie zu töten…“

Im Nahen Osten ist derweil eine mögliche Waffenruhe und eine Vereinbarung über Geiseln und Gefangene seit dem Terrorangriff der Hamas und dem Beginn des Krieges im Gazastreifen erstmals wirklich greifbar. So sollen nach israelischen Angaben in einer ersten Phase 33 Geiseln - darunter Frauen, Kinder, Alte und Schwache - von der Hamas freigelassen werden und im Gegenzug 1.000 palästinensische Häftlinge freikommen. Eine Waffenruhe soll zunächst nur etwa 42 Tage gelten, Verhandlungen über die Zeit danach sollen während dieser Zeit starten. Franziskus hatte mehrfach zu einem Gewaltstopp und einer politischen Lösung aufgerufen. Der Heilige Stuhl anerkennt Palästina als eigenen Staat und plädiert für eine Zwei-Staaten-Lösung im Heiligen Land.

In der Ukraine geht der Angriffskrieg Russlands unerbittlich weiter, 20 Prozent des Landes, vor allem im Ostteil der Ukraine, befinden sich aktuell unter russischer Besatzung. Bei Luftangriffen in mehreren Landesteilen starben zuletzt wieder viele Zivilisten. Die ukrainische Offensive führt auch auf russischer Seite zu hohen Verlusten, die Ukraine griff zudem die russische Region Kursk an. Der Papst schickte im Bemühen um diplomatische Vermittlung einen Friedensdiplomaten, den italienischen Kardinal Matteo Zuppi, mehrfach nach Moskau und in andere Staaten, von denen sich der Papst Mitwirkung bei einer politischen Lösung für die Ukraine erhofft.

Würdigung von Zirkus-Künstlern

Franziskus dankte am Mittwoch bei der Generalaudienz außerdem herzlich einem Zirkus, der an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz zu Gast war. Bereits bei der vorangehenden Generalaudienz hatte es eine solche bunte Darbietung gegeben.

„Die Arbeit des Zirkus ist menschliche Arbeit, sie ist ein Kunstwerk, ein Werk von großer Anstrengung“, würdigte der Papst die Akrobaten und Clowns und rief zu Applaus für sie auf.

(vatican news – pr)
 

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15. Januar 2025, 10:23