Papst ruft Priesterseminaristen zu Synodalität und Nächstenliebe auf
Mario Galgano - Vatikanstadt
Vor allem richtete Papst Franziskus an diesem Montagmorgen eine Bitte an die Mitglieder des Priesterkollegs Capranica in Rom: Priester sollten die Nächstenliebe vorleben.
„Ihr seid eine Gemeinschaft, die von dem Glauben an Jesus Christus getragen wird“, so Franziskus zu den Seminaristen, die aus 39 Diözesen und unterschiedlichen kulturellen Kontexten stammen. Er lobte die Vielfalt ihrer Herkunft als Spiegel des „heiligen gläubigen Volkes Gottes“. Gleichzeitig rief er sie dazu auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein, und erinnerte an die Richtlinien der von ihm 2019 approbierten Statuten. Diese seien ein Wegweiser, um „treue und verantwortliche Freiheit“ zu entwickeln.
Nähe zu Gott, zum Bischof und zu der Priestergemeinde
Der Papst stellte drei wesentliche Beziehungen ins Zentrum des priesterlichen Lebens: die Nähe zu Gott, die Nähe zum Bischof und die Nähe zum Presbyterium, dem die Seminaristen angehören oder angehören werden. „Vergessen Sie nicht die vierte Nähe: die Nähe untereinander“, fügte er hinzu. Er warnte davor, sich in Oberflächlichkeiten zu verlieren, und forderte, die missionarische Sendung der Kirche in einem „synodalen Stil“ zu leben.
Mit Blick auf die Vollversammlung der Bischofssynode im Vatikan im Herbst letzten Jahres erinnerte der Papst daran, dass Synodalität sowohl eine geistliche Erneuerung als auch eine strukturelle Reform darstellt: „Synodalität macht die Kirche partizipativer und missionarischer.“ Die Seminaristen ermutigte er, diesen Weg aktiv mitzugestalten – in ihren Studien, in den Pfarreien Roms und in ihren pastoralen Tätigkeiten, darunter im Krankenhaus Bambin Gesù und im Gefängnis von Rebibbia.
Rolle der Liturgie
Franziskus hob auch die Rolle der Liturgie hervor und betonte, dass christliche Liturgie nur dann authentisch sei, wenn sie durch ein Leben des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe ergänzt wird. Dabei sei Nächstenliebe nicht nur ein Konzept, sondern müsse konkret gelebt werden. Der Papst ermutigte die Seminaristen, den Kontakt zu Menschen in Not zu suchen: „Wenn ihr Almosen gebt, schaut den Menschen in die Augen und berührt ihre Hände. Das Almosen ist weniger wichtig als die Beziehung zum Armen.“
(vatican news)
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