Frauendiakonat: Theologin ist nicht enttäuscht von Bericht
„Der Text selbst ist aus meiner Sicht kein Stoppschild, sondern eher eine Ermutigung, weiterzudenken und weiterzuarbeiten“, sagte sie in einem Interview mit dem Online-Portal katholisch.de. Bemerkenswert sei, wie der Abschlussbericht „die sehr komplexen und spannungsreichen Debatten zu verschiedenen Thesen zum Frauendiakonat“ darstelle, die in den drei Sitzungsperioden erarbeitet worden seien. „Damit liegen zum ersten Mal auch Abstimmungsergebnisse zu den Beratungen dieser Kommission vor.“ Man sehe daran, dass auch die „befürwortenden Stimmen“ für die Einrichtung eines sakramentalen Frauendiakonats „differenziert besprochen wurden“.
„Den Bericht sehr genau lesen“
Eckholt rät dazu, den Bericht „sehr genau zu lesen“. „Da gab es keine eindeutigen Ergebnisse. Die Tendenz ist also, dass wir es weiterhin mit einer offenen theologischen Frage zu tun haben, zu der weitergearbeitet werden muss.“ Natürlich lägen in Sachen Frauendiakonat schon viele Papiere auf dem Tisch, darunter ein Dokument des deutschen Reformprozesses „Synodaler Weg“, an dem die Theologin mitgewirkt hat. Doch es brauche „dennoch weitere theologische Vertiefung mit Blick auf die sakramentale Gestalt der Kirche im Zusammenhang mit der Diakonie“. Hier öffne der Abschlussbericht der Studienkommission die Tür.
Für eine neue und vertiefte Untersuchung
Zum Vorschlag des Berichts, lieber Laien aufzuwerten (gegebenenfalls auch durch neue Ämter), als den Frauendiakonat als Weihestufe einzuführen, bemerkt Eckholt, das eine schließe das andere nicht aus. Seit dem Konzil gebe es „de facto eine Pluralisierung von Laienämtern in allen Weltregionen“. Doch werde heute „niemand mehr verstehen können, dass es ein Diakonenamt für Männer gibt, das sakramental ist, und eines für Frauen, das nicht sakramental ist“.
Sie hofft, „dass von römischer Seite noch einmal der Anstoß für eine vertiefte theologische Arbeit gegeben wird, zusammen mit Vertretern der ständigen Diakone, mit diakonisch tätigen Frauen und Theologinnen und Theologen weltweit“. Dabei könne untersucht werden, „worin die sakramentale Qualität des Diakonenamtes liegt und was das überhaupt mit geschlechteranthropologischen Fragen zu tun hat“. Nur so lasse sich „auf Dauer aus der in unserer Zeit nicht mehr stimmigen geschlechtlichen Fixierung und Exklusion mit Blick auf die Weihe herauskommen“.
(katholisch.de – sk)
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