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Symbolbild - Istanbuler Moschee im Morgenlicht Symbolbild - Istanbuler Moschee im Morgenlicht 

DBK und Koordinationsrat der Muslime beraten

Der interreligiöse Dialog soll trotz globaler und gesellschaftlicher Spannungen fortgesetzt werden. Das haben Vertreter der deutschen Bischofskonferenz und des Koordinationsrates der Muslime (KRM) bei ihrem jährlichen Treffen an diesem Donnerstag in Germersheim bekräftigt.

Anlass der Begegnung war auch der 60. Jahrestag der Konzilserklärung Nostra aetate, die das Verhältnis der Kirche zu nichtchristlichen Religionen neu bestimmt hat und bis heute als Grundlage gemeinsamen Handelns gilt.

KRM-Sprecher Ali Mete bezeichnete in diesem Zusammenhang Nostra aetate als „Meilenstein und Wendepunkt im interreligiösen Dialog“ und betonte, Religionsgemeinschaften müssten sich heute „glaubwürdig für Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz einsetzen“. Angesichts von Konflikten „in Deutschland, der Ukraine oder im Nahen Osten“ seien Muslime wie Christen verpflichtet, Hass und Diskriminierung entgegenzutreten.

Für die Deutsche Bischofskonferenz hob Weihbischof Karlheinz Diez von Fulda die bleibende Bedeutung des Dialogs hervor – gerade in einer Welt, „in der autoritäre Tendenzen wieder im Aufwind“ seien und Nationalismus zunehme. Als Mitglied der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog nahm er in Vertretung von Bischof Bertram Meier (Augsburg) teil. Unter Berufung auf Papst Franziskus erinnerte Diez daran, im Anderen nicht einen Gegner, sondern „den Nächsten“ zu sehen. Die Kirche trete daher nicht nur für eigene Rechte ein, sondern „weltweit für universelle Religionsfreiheit“.

Der Austausch widmete sich zudem der Haltung beider Religionsgemeinschaften zum Nahostkonflikt sowie gesellschaftlichen Polarisierungstendenzen in Deutschland. Beide Seiten bekräftigten, trotz der schwierigen Lage am Ziel eines vertrauensvollen Miteinanders festzuhalten.

Hintergrund

Von katholischer Seite haben neben den Mitgliedern und Beratern der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz auch diözesane Islambeauftragte an der Begegnung teilgenommen. Im 2007 gegründeten Koordinationsrat der Muslime (KRM) sind aktuell die folgenden Verbände vertreten: Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), Union der Islamisch-Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD) und Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (ZRMD). Die katholischen und muslimischen Dialogpartner haben vereinbart, dass sie sich jährlich als Gastgeber für das Treffen abwechseln.

Die Selimiye-Moschee in Germersheim, in der das Treffen stattfand, gehört zu den Moscheegemeinden, die im Dezember 2024 unter dem Dach der Schura Rheinland-Pfalz – Landesverband der Muslime e. V. einen Vertrag mit dem Land Rheinland-Pfalz geschlossen haben. 2024 wurde die Selimiye-Moschee mit dem Integrationspreis der Stadt Germersheim ausgezeichnet. 

(pm - cs)

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06. Dezember 2025, 11:38