Symbolbild Syrien Symbolbild Syrien  (AFP or licensors)

Ö: Caritas warnt vor anhaltender humanitärer Krise in Syrien

Ein Jahr nach dem politischen Umbruch in Syrien sieht die Caritas Österreich keine Entspannung für die Zivilbevölkerung. Trotz des Sturzes von Baschar al-Assad lebt ein Großteil der Menschen weiterhin in Armut und ist auf Hilfe angewiesen.

„Derzeit benötigen 16,5 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, was über 70 Prozent der Bevölkerung entspricht“, erklärte Alexander Bodmann, Caritas-Österreich-Vizepräsident. Um Grundbedürfnisse zu decken und den Wiederaufbau einzuleiten, seien umfassende Hilfsmaßnahmen nötig. „Essenziell ist es jetzt, alle Sanktionen aufzuheben und umfangreiche Investitionen in die zivile Infrastruktur zu leisten.“ Auch Berichte über Massaker an Minderheiten und Anschläge auf religiöse Einrichtungen nannte er „alarmierend.“

Keine Entspannung nach Machtwechsel

Am 8. Dezember 2024 hatten Rebellen unter Führung der islamistischen HTS-Miliz Damaskus eingenommen. Assad floh nach Moskau, seither führt der frühere HTS-Chef Ahmed al-Scharaa die Übergangsregierung. Trotz politischer Veränderungen kommt es weiterhin zu Gewalt, besonders gegen Minderheiten. Internationale Sanktionen behindern zudem Investitionen in Strom- und Wasserversorgung.

„Wir begleiten die Menschen in Syrien jetzt auch dabei, wieder eine stabile und friedliche Zukunft aufzubauen.“

Die Caritas ist seit den 1990er Jahren im Land aktiv und setzt ihre Arbeit fort. Bodmann betont, dass die Organisation die Menschen dabei unterstützt, eine stabile Zukunft aufzubauen. Programme zur Förderung der Zivilgesellschaft und Bildung sowie Initiativen zur Sicherung des Lebensunterhalts gehören dazu. Besonders Frauen sollen befähigt werden, kleine Unternehmen oder landwirtschaftliche Projekte aufzubauen. „Das funktioniert gut, die Bemühungen gehen langsam, aber sicher voran“, so Bodmann.

(kap - bl)

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06. Dezember 2025, 12:21