Gottesdienst im Rahmen der Herbst-Vollversammlung in Fulda (22.–25. September 2025) mit Predigt von Erzbischof Udo Markus Bentz (Paderborn) am 23. September 2025. Gottesdienst im Rahmen der Herbst-Vollversammlung in Fulda (22.–25. September 2025) mit Predigt von Erzbischof Udo Markus Bentz (Paderborn) am 23. September 2025. 

D: Erzbischof Bentz predigt in Fulda über „Bauregeln für Zukunftsmut“

In seiner Predigt bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda hat Erzbischof Udo Markus Bentz an diesem Dienstagmorgen zum „Zukunftsmut“ aufgerufen. Bentz nutzte am Dienstagmorgen das Bild des Bauens, um die Herausforderungen der Kirche in Deutschland zu beschreiben und die Notwendigkeit einer neuen Vision zu betonen.

Bentz verwies auf den monumentalen Bau des Stararchitekten Renzo Piano, die Basilika über dem Grab von Pater Pio in Süditalien, um die menschliche Fähigkeit zu großartigen Schöpfungen zu veranschaulichen. Zugleich zog er eine Parallele zum Volk Israel nach der Zerstörung des Tempels. Er betonte, dass der Wiederaufbau des Tempels nach dem Exil „Sinnbild eines wiedergewonnenen Vertrauens“ in die Treue Gottes sei, obwohl der neue Tempel „kleiner, unscheinbarer und weniger bedeutend“ als der salomonische Prachtbau war.

Der Erzbischof hob hervor, dass die Kirche in Deutschland heute vor der Aufgabe stehe, „weniger Gebäude, weniger Ressourcen, weniger Möglichkeiten“ zu verwalten. Dies sei eine Situation, die bei vielen „Zweifel“ und die Frage nach Gottes Treue aufkommen lasse. Bentz warnte davor, sich im „Krisenmodus“ zu verrennen und aus einem „Denken vom Mangel her“ heraus zu handeln.

„Weniger“ bedeutet „Mehr“

Er plädierte für eine neue Haltung, die das „Weniger“ nicht nur als Verlust, sondern auch als Chance für ein „Mehr“ begreife. Bentz formulierte dies als eine Reihe von entscheidenden Fragen: „Wirklich mehr Nähe zu den Menschen und ihren konkreten Lebensfragen?“, „Wirklich mehr Spiritualität als Statistik?“ und „Wirklich mehr Vielfalt?“. Das Ziel sei nicht, das „Weniger“ zu verwalten, sondern in neuer, anderer Weise wachsen zu wollen.

Bentz schloss seine Predigt mit einem Verweis auf Psalm 127: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“ Die eigentliche „Bauregel“ sei die Rückbesinnung auf Gott und das Vertrauen in seine Führung.

(dbk - mg)

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23. September 2025, 10:56