Vatikan-Botschafter beten für Franziskus in S. Maria dell’Anima
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
„Ich glaube, es war der sehr schöne und auch tiefe Versuch, den Herzen eine gemeinsame Richtung zu geben“, sagte Anima-Rektor Michael Max gegenüber Vatican News. „Und wenn so wie im diplomatischen Corps die Herzen vielleicht manches Mal kulturell, sprachlich, in unterschiedlichen Rhythmen auf dieser Welt schlagen, aber im Gebet für den Heiligen Vater finden sie zusammen, finden sie eine gemeinsame Richtung. Und das stärkt die Betenden und auch den, für den gebetet wird, davon bin ich überzeugt."
Die Messe wurde auf Italienisch, Deutsch und Latein zelebriert. Eine stattliche Zahl von Angehörigen des beim Heiligen Stuhles akkreditierten diplomatischen Corps fand sich zu der Liturgie in der deutschsprachigen Kirche im Zentrum Roms ein, darunter die Botschafter bzw. Botschafterinnen der Schweiz, Italiens, Spaniens, Portugals und Angolas sowie Gesandte aus der Türkei, aus Bulgarien, Serbien und Haiti. Auch der österreichische Botschafter bei der Republik Italien, Martin Eichtinger, feierte mit.
Initiative der Botschafter Österreichs und Deutschlands
Papst Franziskus wird seit zweieinhalb Wochen wegen einer schweren Atemwegserkrankung in der römischen Gemelli-Klinik behandelt. Die Botschaft Argentiniens beim Heiligen Stuhl hatte bereits zu Beginn seines Krankenhausaufenthaltes zu einem Gottesdienst für die Genesung des argentinischen Pontifex eingeladen. Die Initiative in S. Maria dell’Anima ging von den Botschaftern Österreichs und Deutschlands aus.
„Ich glaube man sieht, dass sie neben ihrer offiziellen Aufgabe, die diese Diplomaten und Diplomatinnen ja haben, ihre Länder beim Heiligen Stuhl zu vertreten, auch eine Community hier in Rom sind", sagte Rektor Michael Max. „Sie kennen einander gut, manche sind befreundet, man sieht sich bei verschiedenen Anlässen und Empfängen. Und hier bei uns in der Anima war es die Idee vom österreichischen Botschafter Dr. Marcus Bergmann gemeinsam mit seinem Kollegen aus der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Bernhard Kotsch, so eine Messe, so ein Gebet für Papst Franziskus bei uns zu machen und die Kolleginnen, die Kollegen dazu einzuladen. Und wie man sieht, sie sind zahlreich gekommen."
Mit Franziskus bete man für einen, der besonders den Kranken, und jenen, die am Rand der Gesellschaft stehen, nahe ist, so der Rektor, der dem Gottesdienst vorstand, in seiner Predigt. Das Gebet mache „aus vielen ängstlichen und sorgenvollen Herzen eine große Hoffnung“. Anders als „der Sprühregen des Geredes, der Spekulationen“ sei das Gebet dazu in der Lage, „einen breiten, tiefen Strom zu formen, der das ausgetrocknete Land tränkt und neue Fruchtbarkeit ermöglicht. Dieser Strom trägt uns, und er trägt den, für den wir beten“, so der Rektor.
Franziskus hatte am Montag zwei weitere akute Anfälle von Atemnot, die nicht-invasive mechanische Beatmung wurde wieder aufgenommen. Er ist fieberfrei, wach und orientiert. Seit einer Woche wird allabendlich auf dem Petersplatz für seine Genesung Rosenkranz gebetet.
(vatican news – gs)
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