Jeppesen-Spuhler: „Papst treibt trotz Krankheit synodalen Prozess voran“
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Dieses Schreiben hat wirklich den lokalen Kirchen viel Rückenwind gegeben“, betonte sie in einem Statement für Radio Vatikan. Die römische Entscheidung gebe jenen Schwung, die bisher nur wenig in ihren synodalen Prozessen vorangekommen seien, aber auch dort, „wo vorangegangen wurde“, so Jeppesen-Spuhler weiter.
Besonders bemerkenswert sei, dass anstelle einer weiteren Bischofssynode eine „Kirchliche Versammlung“ (italienisch: Assemblea Ecclesiale) für Oktober 2028 angekündigt wurde. „Das ist eine große Überraschung und äußerst positiv zu sehen“, erklärte sie.
Inspiration aus Lateinamerika
Die Entscheidung für eine breiter angelegte Kirchenversammlung sei ein wichtiger Entwicklungsschritt für die katholische Kirche, so die Schweizer Theologin. Besonders erfreulich sei dies, weil die lateinamerikanische Kirche hier eine Vorreiterrolle eingenommen habe. „Sie hat als erste kontinentale Kirche eine Kirchenversammlung eingerichtet“, betonte Jeppesen-Spuhler. Nun sei dieser Schritt sogar auf globaler Ebene vollzogen worden.
Papst Franziskus treibt Prozess vom Krankenhaus aus voran
Die Ankündigung der „Kirchlichen Versammlung“ erfolgte durch Kardinal Mario Grech, den Generalsekretär der Synode. Er informierte in einem offiziellen Schreiben an Bischöfe und Patriarchen über die Entscheidung. Der begleitende Vorbereitungsprozess wurde bereits am 11. März von Papst Franziskus persönlich aus der römischen Gemelli-Klinik genehmigt, wo er derzeit behandelt wird.
Jeppesen-Spuhler hob hervor, dass der Papst damit zeige, wie wichtig ihm der synodale Prozess sei: „Er möchte nicht, dass durch seine Krankheit der Prozess gestoppt oder verlangsamt wird“. Die Unterstützung des Papstes sei für sie von großer Bedeutung, „und ich schätze sie enorm“, betonte sie.
Mit der „Kirchlichen Versammlung“ gehe die katholische Kirche einen neuen Weg, um das Anliegen einer synodalen Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung weiterzuführen. Sie knüpfe damit an den dreijährigen synodalen Prozess an, der im Oktober 2024 abgeschlossen wurde. Wie genau sich diese neue Form der Kirchenversammlung gestalten werde, dürfte in den kommenden Jahren weiter diskutiert werden. Doch eines sei sicher: Der synodale Prozess bleibt in Bewegung – auch mit Rückenwind aus Rom, so Jeppesen-Spuhler.
(vatican news)
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