D: „Verstehen, was hinter dem Thema Gender liegt“
Für Christen sei allerdings die Gottebenbildlichkeit des Menschen entscheidend. Aus diesem Standpunkt heraus seien sie „besonders verpflichtet, menschliches Leben zu schützen“, so Oster.
Zur zunehmenden gesellschaftlichen Debatte über Geschlecht und Identität sagt Oster, es habe ihn zunächst überrascht, „dass auf einmal das Thema Transidentität mit großer medialer und akademischer Wucht“ in den Mittelpunkt gerückt sei. Die rasche Verbreitung über soziale Medien habe dazu geführt, dass besonders junge Menschen betroffen seien. „Viele sagen, es sei ein Ansteckungsphänomen“, so der Bischof.
Dabei dürfe man nicht vergessen, dass es auch „das reale Phänomen der Geschlechtsdysphorie“ gebe, das großes Leid verursachen könne. In einem solchen Fall brauche es Hilfestellung und Begleitung. Generell hält Oster es mit Blick auf das Thema Gender für wichtig zu verstehen, was dahinter liegt. „Welche Not, welche Fragen, aber auch welche Ideologie.“
Die Würde auch des Leibes
Die technologische Entwicklung sieht Bischof Oster als eine der Ursachen für veränderte Weltbilder. „Die technologische Revolution führt dazu, dass wir uns immer mehr in einem virtuellen Raum aufhalten, in dem ganz viel möglich ist und viele Bedürfnisse schnell und unmittelbar gestillt werden können.“
Dies könne dazu führen, dass der Leib zunehmend entwertet und als stets verfügbarer sowie manipulierbarer Gegenstand betrachtet werde. Demgegenüber betonten Christen „die ungeheure Würde auch des Leibes“, da gemäß dem Evangelium nach Johannes Gott ebenfalls Fleisch geworden ist.
(tagespost.de – sk)
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