„Glaube auf den Wellen“: Eine Pastoral für Fischer in Kenia
Sr. Michelle Njeri OSF
Sr. Margret Mumbua gehört zu den Schwestern vom heiligen Josef in Mombasa. Sie arbeitet in der katholischen Diözese Nakuru als Koordinatorin für Familien und Migranten. Dabei bietet sie verschiedenen Gruppen seelsorgerischen Beistand an: LKW-Fahrern auf sechs Rastplätzen, Opfern von Menschenhandel, Prostituierten und Fischern.
„2014 habe ich mit meiner Arbeit bei den Fischern am Naivasha- und Baringo-See in der Diözese Nakuru begonnen. Das war keine leichte Aufgabe,“ lässt die Ordensfrau die Anfänge ihrer Seelsorgearbeit Revue passieren.
Zur Diözese Nakuru gehören die Bezirke Nakuru und Baringo; aufgeteilt ist sie in 63 Pfarreien, von denen drei am Wasser liegen. In Naivasha leistet Schwester Mumbua Seelsorge an fünf Stränden, die nach Heiligen benannt sind.
„Ich habe ein Team von Freiwilligen, die mir helfen, die Fischer und ihre Familien, die Fischverkäufer und all jene zu betreuen, die sich an diesen Stränden ihren Lebensunterhalt verdienen“, erzählt sie.
Der Karagita-Strand sei ein ganz besonderer Strand, denn hier gebe es neben den regulären Fischern auch eine Gruppe gehörloser Fischer und die Behinderten-Gruppe vom Naivasha-See, so Sr. Mumbua weiter. Sie und ihr Team verkünden hier das Evangelium, beten mit den Fischern und bieten ihnen psychologische und seelsorgerische Beratung an.
Für andere da sein
Jeremiah Mutiso, Vorstand von Karagita Beach in Naivasha, berichtet von seiner Begegnung mit Sr. Mumbua und der Stella-Maris-Gruppe: „Ich habe der katholischen Kirche dafür gedankt, dass sie sich um die Fischer kümmert. Sie kommen hierher, feiern die Messe und segnen uns.“
Ähnlich äußert sich auch Zachariah Ngechu, der Vorsitzende der Gruppe der gehörlosen Fischer. „Wir danken der Kirche, die uns Fischern durch Sr. Mumbua ihre Unterstützung anbietet. Sie lieben uns und seit sie da sind, wird an unserem Strand sogar gebetet.“
Jane Wairigia, Mitglied der Behindertengruppe vom Naivasha-See, ist katholisch und mehr als dankbar für die Ermutigung im Glauben, die die Menschen hier durch Sr. Mumbua erfahren. „Über die Messe am Strand und die Lebensmittelspenden der Diözese Nakuru haben wir uns sehr gefreut“, sagt sie. „Wir gehen jetzt alles gelassener an, weil wir an die Schwestern und an die Gebete der katholischen Kirche glauben.“
Herausforderungen sind Teil des Dienstes
Natürlich ist der Dienst für die Fischer nicht immer einfach. „Ich höre den Fischern und ihren Familien zu; habe ein offenes Ohr für alle, die sich auf hoher See ihren Lebensunterhalt verdienen müssen“, sagt sie. Die Ordensfrau greift den Fischern auch bei administrativen Fragen unter die Arme - beispielsweise bei der Beschaffung von Regierungsdokumenten und anderen Papieren.
Leider hätten einige Fischer das Bewusstsein für ihre Würde und ihre familiären Bindungen verloren, da sie die meiste Zeit ihres Lebens fern von ihren Familien verbringen. „Ich helfe ihnen zu erkennen, dass sie von Gott geschaffen wurden und eine Würde haben, die es zu schützen gilt“, so Sr. Mumbaba.
Die Ordensfrau kümmert sich auch um die Ausbildung der Fischer. Viele von ihnen verfügen nur über eine sehr geringe Bildung, sind nicht in der Lage, ihre Kinder bei der Ausbildung zu unterstützen. Sie versucht, ihre Fähigkeiten auszubauen und ihnen Kompetenzen zu vermitteln, die für ihr Leben wichtig sind. Es ist nicht einfach für sie, die Strände zu erreichen, aber dank der Unterstützung von Freiwilligen kann sie auch weiter zu den Menschen gehen, die dort arbeiten.
Die synodale Kirche, die niemanden zurücklässt
Die katholische Diözese Nakuru bietet seit jeher Messfeiern an den Stränden an. Manchmal feiert sie der Bischof, manchmal ein Priester. „Nach der Messe segnen wir die Arbeitsgeräte der Fischer und die Fischverkaufsstellen,“ erzählt Sr. Mumbua.
Die Kraft für das Apostolat für die Fischer und ihre Familien schöpfe sie aus ihrem Glauben an Gott und aus der Freude, die ihr das Ordensleben schenkt.
„Ich bin eine glückliche Ordensfrau, die in der Peripherie arbeitet, wie es Papst Franziskus von uns verlangt,“ zieht Sr. Mumbua Bilanz. „Meine Liebe zu Gott und die Hilfe der Freiwilligen, der Förderer und der katholischen Diözese Nakuru geben mir die Kraft, weiterzumachen. Ich danke Gott für diese Berufung in der Berufung - für den Dienst an den Fischern und ihren Familien: Für diesen Dienst, bei dem es darum geht, einfach nur für andere da zu sein.“
(vaticannews - skr)
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