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Die neue Ausbildungsmöglichkeit für Ordensfrauen in Windhoek, Namibia Die neue Ausbildungsmöglichkeit für Ordensfrauen in Windhoek, Namibia  #SistersProject

Namibia: Erstes Zentrum für theologische und geistliche Ausbildung von Ordensfrauen

Die Berufungen zum Ordensleben in Afrika nehmen zu, so dass ein dringender Bedarf an einer angemessenen Ausbildung von Ordensfrauen besteht. Als Reaktion darauf hat Schwester Anne Arabome das erste Zentrum für theologische und spirituelle Ausbildung in Namibia gegründet, um Ordensschwestern in ihrer Berufung wachsen zu lassen.

Schwester Michelle Njeri, OSF

In Windhoek, Namibia, gibt es jetzt erstmals ein Zentrum für die theologische und spirituelle Weiterbildung für Ordensfrauen. Das statistische Jahrbuch der Kirche (Annuarium Statisticum Ecclesiae) 2023 verzeichnet für Afrika einen bemerkenswerten und anhaltenden Zuwachs an Ordensberufungen. Dieses Wachstum ist zwar ein willkommenes Geschenk, schafft aber auch einen großen Bedarf an theologischen und spirituellen Ausbildungsprogrammen für katholische Ordensfrauen, die keinen Zugang zu höherer pastoraler Bildung haben.

Um den Ausgegrenzten und den in Armut lebenden Menschen angemessene Dienste leisten zu können, verdienen diese Frauen, die ihr Leben in den Dienst Christi stellen, jedoch eine solide Grundlage in Theologie, Heiliger Schrift, Spiritualität und Managementfähigkeiten.

Grundlage für den Dienst geben

Schwester Anne Arabome ist Mitglied der Los Angeles Sisters of Social Service (Ordenskürzel SSS). Sie reagierte auf diesen Bedarf an Ausbildungsmöglichkeiten von Ordensfrauen in Afrika mit der Gründung des Sophia Institute for Theological Studies and Spiritual Formation in Namibia.

„Das Charisma der Schwestern des Sozialen Dienstes ermöglicht es deren Mitgliedern, in ihrem Bewusstsein für den Heiligen Geist und dessen Wirken in der Welt zu wachsen und sich aktiv an der sozialen Mission der Kirche zu beteiligen. Das Sophia-Institut ist die Verkörperung dieses Charismas“, sagt Schwester Anne.

Rückkehr nach Afrika: Berufung für Ordensfrauen

Nach vielen Jahren des Dienstes und der Seelsorge in den Vereinigten Staaten kehrte sie nach Afrika zurück, um innovative Ausbildungsmöglichkeiten für die hiesigen Ordensfrauen zu schaffen, die sich auf die einzigartigen afrikanischen Werte und Prinzipien des Ordenslebens und der Spiritualität stützen.

„Ich hatte immer das starke Gefühl, von Gott berufen zu sein; dieser Ruf brachte mich zurück nach Afrika, insbesondere nach Namibia und ins südliche Afrika“, sagt Schwester Anne über ihre Motivation, das Sophia-Institut zu gründen.

„Ordensfrauen in diesem Teil Afrikas haben nur begrenzte Möglichkeiten, sich in theologischen Studien und Spiritualität weiterzubilden“, erklärte sie. „Es gibt so viele begabte, talentierte und kompetente Ordensfrauen, die sich leidenschaftlich für die Mission der Kirche einsetzen, anderen das Licht Christi zu bringen. Sie brauchen und verdienen Unterstützung in spiritueller, theologischer und führungstechnischer Hinsicht“, so Sr. Anne.

„Es gibt so viele begabte, talentierte und kompetente Ordensfrauen, die sich leidenschaftlich für die Mission der Kirche einsetzen, anderen das Licht Christi zu bringen. Sie brauchen und verdienen Unterstützung in spiritueller, theologischer und führungstechnischer Hinsicht“

Genau dies sei die Berufung des Sophia-Instituts, welches bereits zuvor ein Programm für Frauen anbot, die andere junge Frauen für das Ordensleben ausbilden.

„Die Ausbildung ist virtuell und erreicht die teilnehmenden Frauen in Südafrika, Botswana, Simbabwe und Lesotho. Und das zu minimalen finanziellen Kosten“, erläutert die Schwester der Los Angeles Sisters of Social Service.

Expertin mit Leidenschaft für den Dienst und soziale Gerechtigkeit

Zu Sr. Annes Erfahrung und Fachwissen in ignatianischer Spiritualität und Theologie gehört eine achtjährige Tätigkeit als stellvertretende Direktorin des Faber Center for Ignatian Spirituality an der Marquette University in Wisconsin.

Außerdem war sie Mitglied des Lehrkörpers von Hekima in Nairobi, wo sie im Rahmen des „Sisters-Scholars“-Programms („Schwestern-Wissenschaftlerinnen-Programm“) Kurse in Anthropologie, Spiritualität und religiösem Leben gab. Schwester Anne besitzt einen Doktortitel in Systematischer Theologie von der Universität Roehampton in Großbritannien sowie einen Doktortitel in Seelsorge und Spiritualität von der Catholic Theological Union in Chicago.

Ihr Wirken erstreckt sich über zwei Kontinente, denn sie koordiniert auch ein interkulturelles Lebens- und Theologiestudienprogramm für afrikanische Ordensfrauen in Zusammenarbeit mit dem Centre for Ignatian Spirituality in Glasgow, Schottland.

„Ich habe eine Leidenschaft für den Dienst, die soziale Gerechtigkeit und die Wissenschaft, wobei ich mich auf das spirituelle Leben afrikanischer Frauen und die ignatianische Spiritualität konzentriere“, sagt Schwester Anne. Bei der Ausbildung afrikanischer weiblicher Führungskräfte lasse sie sich vom synodalen Modell inspirieren, so die Ordensfrau, die sich davon überzeugt zeigt, dass sie „die Werte, Prinzipien und die Praxis der Synodalität“ in ihren Ausbildungsauftrag integriert habe.

Die Würde der afrikanischen Schwestern stärken und zurückgewinnen

Im Rückblick auf den bisherigen Weg teilt Schwester Anne ihre großen Hoffnungen für das künftige Wirken des Sophia-Instituts:

„Ich träume davon, dass diese Initiative ein Mittel sein wird, um die Würde und Schönheit afrikanischer Ordensfrauen und ihrer Gemeinschaften durch kreative und kontextbezogene theologische Reflexion, Ausbildung, Erneuerung, geistliche Begleitung und ignatianische Exerzitien zu stärken und zurückzufordern“, betont sie.

„Dies ist ein aufregendes Abenteuer“, schießt Schwester Anne. „Ich erfahre die Gegenwart dessen, der viel größer ist als ich und der mich berufen hat, mit den Ordensfrauen zu gehen. Auf diese Weise erfülle ich den sozialen Auftrag der Kirche“.

(vatican news)

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10. Januar 2025, 13:22