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D: „Leitungsämter auf Zeit vergeben“

„Die Leitungsämter in der Kirche von Bischöfen, Pfarrern und Seelsorgern sowie in den Pfarreiverwaltungen und Ordinariaten sollten auf Zeit vergeben werden, zum Beispiel sieben Jahre.“

Das schlägt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick vor. In einem Interview mit der Tageszeitung „Fränkischer Tag“ vom Samstag setzte sich Schick auch für mehr Mitsprache von Beratungs- und Aufsichtsgremien ein. Sie sollten „entscheidend mitreden“ bei der Frage, ob die Amtszeit einer Leitungsperson verlängert werden sollte.

Strukturen für demokratische Mitbestimmung in der Kirche stärken

Der Bamberger Erzbischof setzte sich in dem Interview auch dafür ein, die Strukturen für eine demokratische Mitbestimmung in der Kirche zu stärken. In dieser Hinsicht setze er auch Hoffnungen auf den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland sowie auf die von Papst Franziskus im vergangenen Oktober auf den Weg gebrachte Weltsynode.

Angesichts der Missbrauchsskandale in der Kirche brach Schick eine Lanze für eine „geistig-geistliche Erneuerung“. Mit Blick auf die Kampagne #OutInChurch von queeren kirchlichen Mitarbeitern sagte er: „Bei Problemen bezüglich sexueller Orientierung, Scheidung und Wiederverheiratung etc. haben wir immer versucht, Lösungen zu finden. Das werden wir auch in Zukunft fortsetzen.“

Erzbischof Koch von Berlin
Erzbischof Koch von Berlin

Berliner Erzbischof Koch: Macht abgeben

Auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch setzte sich an diesem Wochenende für Reformen in der katholischen Kirche in Deutschland ein. „Verantwortungsträger“ müssten dazu bereit sein, „Macht abzugeben und zu teilen“, sagte er der Sonntagsausgabe des Berliner „Tagesspiegel“.

Die Welle von Kirchenaustritten bezeichnete Koch als eine Art „Quittung“ für die Missbrauchsskandale. „Einer der Gründe für diese schrecklichen Fälle ist, dass wir vieles nicht hinterfragt haben, sich viele selbst nicht in Frage stellten und außerhalb der Kirche in Frage stellen ließen“, so Koch. „Macht wurde nicht hinterfragt und nicht kontrolliert.“

Diakonin ja, Priesterin nein

Zur Debatte um queere Menschen in der Kirche sprach sich der Erzbischof der Hauptstadt für Änderungen im kirchlichen Arbeitsrecht aus. Das werde er auch im Vatikan ansprechen. Ein Frauendiakonat kann sich Koch nach eigenen Angaben gut vorstellen, eine Priesterweihe von Frauen allerdings nicht. „Ich sehe nicht, dass die Priesterweihe für Frauen weltweit durchzusetzen ist."

(fränkischer tag/tagesspiegel – sk)

- aktualisiert am 30.1. um 9 uhr - 

 

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